Henley ist am Ende. Körperlich, wie mental. Nach einem Ausraster landet der Profi Eishockeyspieler kurz im Knast und wird schliesslich von seinem Verein auf die Straße gesetzt. Damit ist auch seine Karriere zu Ende und Henley will nur noch vergessen und Ruhe finden. Stattdessen findet ihn sein wenig sensibler – nun Ex – Teamkollege Alex und rettet ihm so das Leben. Henley kommt noch einmal mit dem Leben davon und geht in den Entzug.
Doch Alex tut noch mehr für ihn. Alex stellt ihm Kieran Steele vor. Einen der besten Sportagenten des Landes. Wenn jemand etwas für den talentierten Henley tun kann, dann nur Kieran. Und Kieran hat Henley schon lange Zeit im Blick. Der als gefühlskalte und distanziert geltende Manger hat in vielen Dingen seine Finger drinnen und achtet gut auf seine Investitionen. Und er weiss genau wie er Henley zu behandeln hat; weiss was Henley braucht um wieder seine Balance und zurück zu sportlichem Erfolg zu finden.
Die Geschichte von Henley ist sehr tragisch und düster. Leider hat sich mir nicht ganz erschlossen, wieso Henley in diesen gefährlichen Strudel abgedriftet ist. Denn die Beziehung zwischen Grady und Ryker hat am Ende ja nur noch das Fass zum Überlaufen gebracht. Doch ausgerechnet Kieran schafft es Henley wieder ins Spiel zu bringen und ihm den nötigen Halt zu geben, damit er sich nicht wieder verliert. Auch Kierans Leben war nicht einfach. Jung hat er seine Eltern verloren und musste dann auch noch Verantwortung für seinen deutlich jüngeren Bruder Gannon übernehmen. Und Gannon hat sich in seiner Jugend in Schwierigkeiten gebracht, die der ältere Bruder ausmerzen musste.
Henley lässt sich auf Kieran ein, doch sie sind beide harte Männer und artikulieren kaum ihre Gefühle für einander. Hen, der trotz des Erfolgs und seiner Bekanntheit ein unsicherer Mensch ist, kommt damit nur schwer zurecht. Zwischen Henley und Kieran wird einfach zu wenig kommuniziert und das fördert nicht unbedingt das Vertrauen von Henley.
Mir gefiel das Buch sehr gut, weil die Autorin diese Männer trotz ihrer coolen Oberfläche bedürftig und auch mal schwach sein lässt. Sie sind nicht immer diese großen Helden, die große Taten verbringen. Sie hadern mit sich, mit ihrer Umgebung, mit ihren Gefühlen und Bedürfnissen. Sie bleiben deswegen menschlich und auf ihre Weise liebenswürdig.
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