Auf einer – für ihn belanglosen – Party, lernt der Koch Biscuit Moody den etwas schmuddelig wirkenden und rotznasigen Tornado kennen. Dieser ist mit seinem Freund und Kumpel Kai eher zufällig auf diese mondäne Party hineingeschneit. Während der eher schüchterne Kai doch ziemlich genau weiss was er will, verbirgt sich hinter dem vorlauten Tornado ein sehr verletzter und sensibler Mensch.
Biscuit fühlt sich von dem jüngeren Mann angezogen und auch Tornado kann sich Moody nicht entziehen. Doch ganz so einfach ist Tornado nicht zu haben und Biscuit begreift sehr schnell, dass der Weg über Kai führen muss. Und Biscuit spürt auch eine besondere Verbindung zu Kai, der immer so zerbrechlich und verschüchtert wirkt. Ehe die drei Männer es sich versehen, stecken sie auch schon einer Dreier-Beziehung.
Doch damit so etwas funktionieren kann, müssen klare Regeln her. Biscuit ist ein sehr erfahrener Dom, während Tornado und Kai noch sehr unerfahren sind. Instinktiv ordnen sie sich jedoch Biscuit unter, auch wenn bei Tornado ständig mit Widerspruch zu rechnen ist. Kai hingegen ist der geborene Sub und findet sich deutlich leichter in seiner Rolle zurecht. Während Biscut schon Ende Zwanzig und erfolgreich im Berufsleben steht, kommen Kai und Tornado aus zerrütteten – eher ärmlichen Verhältnissen und noch eher jugendlich, wenn auch schon erwachsen.
Tornado – der von seiner Mutter und ihren Liebhabern immer wieder gequält wurde – hat die Schule längst geschmissen, doch Kai versucht verzweifelt seinen Abschluss zu machen. Allerdings ist es für ihn sehr schwer und seine Mitschüler hacken immer wieder auf den stillen Kai herum. Biscuit nimmt sie also bei sich auf und beginnt ihr gemeinsames Leben irgendwie zu ordnen und zu sortieren. Dass das natürlich nicht reibungslos abläuft, versteht sich von selbst.
Tornado scheint ein ständiger Widerspruchsgeist zu sein, der äusserst unrund und unruhig erscheint. Doch Tornado hat einfach noch nicht sein Leben gefunden und ihm fehlen auch die Perspektiven. Doch je mehr er sich in dieser neuen Lebenssituation zurechtfindet, desto mehr öffnet er sich Biscuit und fängt auch an sich zu glauben an. Auch Kai wächst in dieser Beziehung. Deutlich wird, dass ihm anfangs mehr an Tornado liegt, mit dem er zuvor jedoch nie etwas Sexuelles hatte. Biscuit erscheint in ihrem Leben wie ein ruhiger, rettender Anker.
Doch Biscuit ist mehr als er zu sein scheint. Ja reiche, dominante Männer – wir kennen sie alle. Aber Biscuit ist wirklich etwas Besonderes. Für den Leser wirkt er sehr abgeklärt und manchmal distanziert, doch auch in ihm verbirgt sich deutlich mehr. Und auch wenn er ziemlich harsche Bestrafungen vornimmt, so folgt Biscuit durchaus einer bestimmten Linie. Natürlich – und zum Glück – hat auch Biscuit seine Vergangenheit, Probleme und Fehler. Doch Biscuit ist durchaus lernfähig und bestrebt die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen.
Natürlich ist diese Konstellation nichts für Sozialromantiker und Plüschhasen. Die Autorin beschreibt BDSM in einer sehr rohen und direkten Art. Nie vulgär und doch sehr direkt. Für Freunde des Kuschel-SM ist diese Geschichte nicht wirklich geeignet und Violet Mascarpone scheut sich auch nicht Themen wie Mißbrauch, Diebstahl, soziale Konflikte, Gewalt, Mobbing und andere reale Tatsachen in ihrem Buch zu verarbeiten. Obwohl es ein paar sehr harte Szenen gibt, fand ich das Buch sehr gelungen und freu mich schon auf die nächsten Teile.