Robert ist der Sohn schottischer Auswanderer und arbeitet als Literaturprofessor an der amerikanischen Ostküste. Seine Homosexualität wurde von den Eltern nie akzeptiert und er selbst versteckt sich seit Jahren hinter einem antiquierten Bild seiner selbst. Da lernt er plötzlich Chris kennen. Jung, wild, leidenschaftlich, unangepasst und dazu noch Drummer! Zwei Welten und Weltbilder prallen aufeinander und doch fügt sich eins zum anderen. Während Robert natürlich gleich wieder in seinem Schneckenhaus verschwinden möchte, zeigt sich Chris doch sehr interessiert und legt eine erstaunliche Hartnäckigkeit an den Tag. Und dieser kann sich Rob auch nicht entziehen.
Rob gibt also nach und langsam gelingt es ihm seiner schützenden Glaskuppel zu entfliehen. Mit Chris durchlebt er das, was er sich als junger Mann versagt und nie wirklich erlebt hat. Chris bewirkt eine Veränderung bei Rob und entwickelt sich selbst in dieser Beziehung ebenfalls weiter. Behutsam entwickelt sich diese Beziehung und auch richtige Intimität stellt sich nur langsam ein. Doch das Tempo passt für diese unterschiedlichen Männer, die schon bald sehr heftige und leidenschaftliche Gefühle für einander entwickeln. Allerdings ist es von Anfang an klar, dass diese Beziehung nicht auf Dauer sein kann. Denn während Rob sein Leben an der Uni lebt, wird Chris mit seiner Band irgendwann weiterziehen …..
Rob und Chris könnten nicht gegensätzlicher sein. Egal ob es nun ihre Familienverhältnisse, den gesellschaftlichen Stand oder das Alter betrifft. Robert ist der typisch leicht verschrobene Professor, der gern Cordjacken trägt und leidenschaftlicher Leser ist. Obwohl er wenig über Dreißig ist, hält er sich schon zu alt für eine Beziehung oder gar eine leidenschaftliche Liebe. Doch Chris, der für sein Alter (23) doch sehr vernünftig ist, belehrt ihn eines Besseren.
Es ist sehr anrührend zu lesen wie sie sich finden und lieben lernen. Wobei vor allem bei Robert sehr deutlich seine wachsende Verliebtheit beschrieben wird. Das fand ich persönlich sehr süss und romantisch. Natürlich ist diese Geschichte sehr zuckersüss, fast schon klebrig. Die Autorin spielt auch viel mit Klischees und nach dramatischen Highlights wird man vergebens suchen. Wer jedoch solche Art von Büchern mag und es auch gern etwas ruhiger angehen lässt, wird von Teeträume nicht enttäuscht werden.
Das Buch ist gut zu lesen, der Erzählstil sehr flüssig und leicht. Die ständigen Hinweise auf Kipling, dessen Werk Robert neben seiner Tätigkeit auch erforscht, ziehen das Buch etwas in die Länge. Diese Passagen ziehen sich etwas und laden doch zum Überblättern ein. Ich gestehe! Außerdem hätte ich gern mehr von Chris erfahren, dessen Vergangenheit und Familie doch etwas im Dunkeln bleibt, während man von Robert sehr viel erfährt.
Trotz dieser kleinen Makel gebe ich dem Buch 5 zufriedene Regenbögen und freue mich schon mehr von Anna Martin zu lesen.