Jeder Tod hinterlässt eine Schürfwunde, und jedes Mal wenn ein Kind vor Freude lacht, vernarbt sie.
Elie Wiesel (Quelle)
Wir haben es nicht gewusst! – Mag sein, dass viele Menschen wirklich nicht das Ausmaß dieses grausamen und unmenschlichen Völkermordes erkannt und verstanden haben. Doch heute, 73 Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges, darf sich niemand mehr darauf ausreden. Zuviel wurde darüber geschrieben, verfilmt und auch erzählt. Die Zeitzeugen und Überlebenden werden immer weniger. Deswegen ist es umso wichtiger ihnen zuzuhören, so lange sie noch eine Stimme haben.
Vor allem jetzt, wo sich in Europa eine sehr beängstigende Entwicklung abzeichnet. Rechte Parteien und Bewegungen erhalten immer mehr Zulauf. Grausamkeiten und Fremdenfeindlichkeit werden relativiert, Rassismus und Homophobie werden wieder gesellschaftsfähig. Nie war es leichter zu hetzen, ohne dass die Hetzer ernsthafte Konsequenzen zu spüren bekommen. Das Internet macht es möglich und doch ist es kein rechtsfreier Raum, das sollte diesen Menschen immer bewusst sein.
Ich bin durch Gabi von Laberladen auf diese tolle Aktion von Sabrina (Blog Lesefreude) aufmerksam geworden und schließe mich sehr gern an. Das Thema ist für mich nicht neu. Schon als Jugendliche habe ich sehr viel darüber gelesen und mich auch später damit beschäftigt. Jetzt ist es mein Sohn (inzwischen fast 17), der sich für das Thema interessiert.
Vor einigen Jahren haben wir gemeinsam die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Dachau besucht. Schon zuvor haben wir – unabhängig voneinander – das Konzentrationslager Mauthausen besichtigt. Doch Dachau hat uns beide sehr beeindruckt und auch fassungslos gemacht.
Uns war nicht klar wie groß dieses Lager eigentlich ist und wie nahe es eigentlich dem Ort selbst ist. Die Eindrücke waren für uns nur schwer zu ertragen, auch wenn die Anlage natürlich nun sehr verändert ist. Doch als wir dann im Garten vor dem Krematorium standen, war das schon sehr surreal. Wie kann etwas so Böses so banal und irgendwie fast unschuldig wirken?
Bücher
Nachfolgende Bücher habe ich entweder schon gelesen, oder sind in den letzten Monaten neu auf meine Wunschliste gelandet.
- Das Schwarzbuch / Der Genozid an den sowjetischen Juden, Wassili Grossman & Ilja Ehrenburg
- Das Mädchenorchester in Auschwitz, Fania Fenelon
- Anus Mundi, Wieslaw Kielar
- „Weil ich nun mal ein Gerechtigkeitsfanatiger bin“: Der Fall des SS-Richters Konrad Morgan, Herlinde Pauer-Studer & J. David Vellemann
- Zwei Millionen ham’ma erledigt: Odilo Globocnik – Hitlers Manager des Todes, Johannes Sachslehner
- Der Kern des Holocaust: Belzec, Sobibór, Treblinka und die Aktion Reinhardt, Stephan Lehnstaedt
- Menschen in Auschwitz, Hermann Langbein
Filme/Dokumentationen
Für Filme reicht meine Aufmerksamkeit meistens nicht. Aber es gibt durchaus ein paar Dokumentationen, die ich in diesem Jahr schon gesehen habe, oder neu auf meiner Watchlist sind.
- Der Letzte der Ungerechten
- Das radikal Böse
- Mit dem Mut der Verzweiflung
- Mein Großvater, der KZ Kommandant
- Der Holokaust (Doku-Serie)
- Europa und der Holokaust (Doku-Serie)
Geplante Ausflüge
Unabhängig von dieser Challenge hatten wir dieses Jahr folgende Besuche geplant.
- Anne Frank Haus in Amsterdam (Link)
- Dokumentationszentrum auf dem Reichsparteitagsgeländer in Nürnberg (Link)
- eventuell Ghetto Theresienstadt und Prag (Link)
Aber auch in unserer Nähe gibt es etwas zu sehen, zu entdecken und zu lernen.
- Gedenkstätte Steinhof (Link)
- Gedenkstätte Schloß Hartheim
Folgende Blogs nehmen an dieser tollen Aktion teil und ein Einstieg ist jederzeit möglich. Je mehr, desto besser!
- Lesefreude (Initiatorin)
- Laberladen
- KeJas Buchblog