Unter der Woche ist Mark ein biederer und fast schon langweiliger Banker. Nichts würde darauf hindeuten, dass er auch noch eine zweite Seite; ein zweite Ich besetzt. Und dieses Alter Ego ist die Dragqueen Allotta Moxie. Sie ist alles was Mark eben nicht ist: witzig, aufregend, sexy, unerschrocken und selbstbewusst. Mark versteckt Allotta jedoch sehr gern, da diese feminine Seite bei seinen potentiellen Freunden nie gut angekommen ist. So verschweigt er Allotta eben auch vor Joel. Der ist ein neuer Arbeitskollege und zeigt deutliches Interesse an Mark, der in dessen Gegenwart immer zum sabbernden und stotternden Narren mutiert.
Die Grundvoraussetzungen wären ja gut und durchaus lesenswert. Leider verläuft sich Sean Kennedy schon von Seite eins an in den ausufernden Selbstgesprächen, die Mark mit Allotta führt. Ja, diese sind lustig und unterhaltsam. Aber irgendwie werden sie irgendwann auch langweilig. Weil sich die Sache zwischen Joel und Mark eben hinzieht wie ein labbriger Kaugummi. Es dauert sehr lange, bis die Herrschaften endlich in die Puschen kommen.
Und selbst dann fand ich die Geschichte auch nur mäßig spannend. Ich habe zuvor von Sean Kennendy noch nichts gelesen. Aber diese Kurzgeschichte animiert mich jetzt nicht wirklich diesen Autor weiter zu verfolgen. Mir war es einfach zu spannungsarm und ja, auch zu unsexy. Da hätte man sehr viel mehr draus machen können.