Seit Jahren beobachtet der stumme Hudson Ballard wie Teague Carter sein destruktives und distanziertes Leben lebt. Gleichzeitig kämpft er wohl ebenso lange gegen die zunehmende Anziehung an. Doch Teague hält auch ihn auf Distanz und schlägt immer wieder verbal um sich. Vor allem Hudson ist immer Angriffsfläche. Und Hudson ist für ihn wie ein rotes Tuch. Teague will ihn nicht mögen; will nur das Nötigste mit ihm zu tun haben und er will sich auch nicht mit ihm sexuell einlassen. Oder doch? Doch.
Hudson macht Teague ein Angebot und Teague geht darauf ein. Sex, ohne Bindung und ohne weitere Nähe. Doch Hudson und Teague arbeiten eng zusammen und leben Wand an Wand in der Marina. Man kann sich als gar nicht aus dem Weg gehen. Hudson ist wirklich sehr geduldig und versucht den wilden und kaum zu kontrollierenden Teague zu zähmen. Doch in dem jüngeren Mann brodelt es und es ist nur noch eine Frage der Zeit bis all die Trauer, die Wut und die Selbstzerstörung aus ihm herausbrechen.
Teague und Hudson haben mich schon im ersten Teil der Reihe fasziniert und es war schnell klar, sie zusammenkommen würden. Doch die Geschichte ist nicht einfach zu lesen und Teague ist wirklich ein wahnsinnig anstrengender Charakter. Schon früh wird er mit einem extremen Verlust konfrontiert und nach dem Selbstmord der Mutter landet er im Pflegesystem, das ihn irgendwann wieder ausspuckt. Schnell wird dem Leser klar: Teague hat Probleme. Wirklich tiefgreifende Probleme.
Doch er kann diese gut verbergen und pflegt eben ein Bad Boy Image, hinter das kaum jemand zu blicken vermag. Nur Hudson schafft es und er sorgt sich wirklich um Teague, der ihn immer wieder von sich stößt. Dieser Teil der Geschichte ist wirklich mühsam zu lesen und ich weiss nicht ob ich Hudson bewundern, oder ihn verachten soll. Er zeigt wirklich eine Eselsgeduld!
Auch Hudson hat seine Mutter durch Suizid verloren, doch er hat seinen älteren Bruder und viele Freunde. Im Gegensatz zu Teague steht er also nicht allein auf der Welt.
Wie schon in den vorigen Teilen schreibt Nicole Edwards sehr flüssig und sexy. In diesem Teil kommt der Sex wirklich nicht zu knapp, da ihre Beziehung ja eigentlich nur darauf beruht. Zumindest zu Beginn. Es wird dann besser und auch etwas ruhiger. Allerdings hat mich Teagues Verhalten irgendwann nur noch genervt. Probleme ja, Ängste ja. Aber zeitweise hat er wirklich wie ein außer Kontrolle geratener Straßenbengel agiert und nicht wie ein erwachsener Mann. Deswegen gibt es für diese Geschichte nur drei Sterne.