Tommy O’Shea wird den jungen Cop Bobby McAlister einfach nicht los. Egal wie unfreundlich oder kratzbürstig Tommy auch sein mag – Bobby lässt sich einfach nicht verscheuchen, taucht immer wieder unerwartet auf und bringt mit seiner Freundlichkeit und Großzügigkeit Tommy völlig aus der Balance. Und verärgert ihn damit auch. Denn Tommy kann sich selbst um seine Familie kümmern und will kein Almosen-Empfänger sein. Dabei könnten sie Hilfe gut brauchen, denn von Tommys betrunkenem Vater und dessen drogensüchtigen Frau Cher haben die insgesamt 8 Kinder nichts zu erwarten.
Bobby mag Tommy und nimmt seine chaotische Familie, die von einer Katastrophe in die nächste stolpert, da auch gern in Kauf. Allerdings braucht Bobby, der auch über die kriminellen Tendenzen des Clans immer wieder hinwegsieht, da einen langen Atem. Denn Tommy macht es ihm nicht leicht. Tommys Argwohn und Schnoddrigkeit sind Folgen einer sehr harten Kindheit und Jugend. Auf seine Eltern konnte Tommy sich nie verlassen und Tommy ist der Fels in der Brandung, der die Familie zusammenhält. Dabei ist Tommy erst knapp über zwanzig Jahre alt und hat sein Leben nur nach den Bedürfnissen seiner Geschwister ausgerichtet. Und das wird sich auch nicht ändern – eine Affäre braucht er da so dringend wie Kopfweh!
Um diese Geschichte bin ich lange herumgeschlichen. Original, wie auch Übersetzung. Doch jetzt endlich habe ich es geschafft und die Story war genau das, was ich jetzt brauchte. J.H. Knight schreibt witzig, berührend und schnörkellos. Zwar bekommt man Mitleid mit Tommy, der das alles mit einer gesunden Portion Sarkasmus und Abgebrühtheit managt, findet sich jedoch nicht gleich in einem bedrückenden Sozialdrama wieder.
Bobby ist so etwas wie der strahlende Held, der Tommy zur Hilfe eilt. Auch wenn Tommy gar keine Hilfe will. Doch er lernt sie anzunehmen und auch etwas Glück für sich selbst zuzulassen. Natürlich ist Bobby nicht perfekt, aber er bemüht sich wirklich redlich. Auch um Tommys Geschwister, die leicht kriminelle Tendenzen entwickeln. Doch angesichts der ganzen vermurksten Familienkonstellation, ist das auch kein Wunder.
So nötig wie Kopfweh ist eine wirklich amüsante und berührende Familiengeschichte, mit dem nötigen Schuss Humor und einer großzügigen Portion Erotik. Das Buch ist leicht geschrieben, punktet mit sympathischen Helden, die auch mal nicht ganz so heldenhaft sein dürfen und hat erfreulicherweise keinerlei Längen. Absolute Leseempfehlung!