Seit 5 Jahren zieht der Witwer John seine kleine Tochter Beth nur mit Hilfe seiner Tante Meg auf. Während Beth ein sehr fröhliches und kommunikatives Kind ist, trauert ihr Vater noch immer um Liz, die bei der Geburt der Tochter gestorben ist. John lebt nur für Beth und seine Arbeit als Statistiker. Freunde hat er kaum, auch wenn es in der ruhigen Gegend am Meer viele freundliche Menschen gibt. Darunter auch Bryan, der bei seiner Schwester, Schwager und deren kleinen Sohn Jeremy lebt und arbeitet.
Wie John kommt Bryan eigentlich aus der Stadt; dort wo er seine Homosexualität offen ausleben konnte. Doch ein tragisches Ereignis hat den angehenden Architekten völlig verändert und nun hat es ihn in die Beschaulichkeit der Küste gezogen. Dort lernt er nun John kennen und sie werden rasch Freunde, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht so viel verbindet. Auch wen Bryan immer fröhlich und gelöst ist, merkt John schnell, dass auch Bryan nicht unbelastet durchs Leben geht. Es dauert eine Weile, bis Bryan sich John völlig öffnet und ihm Einblick gewährt. Jedoch bedeutet das nicht, dass er wirklich offen und bereit für einen Neuanfang – möglicherweise mit John – ist.
Sand & Water ist eine sehr nette Geschichte, die relativ ruhig und simpel erzählt wird. Beide Protagonisten tragen einen Sack voller Emotionen und schmerzlichen Erinnerungen mit sich herum. Und Beide befinden sich nun an einer Weggabelung, die wohl ihr weiteres Leben bestimmen wird. Positiv war für mich die Entwicklung der Freundschaft zwischen Bryan und John. Diese zieht sich über viele Seiten hin und es ist auch sehr rührig zu lesen, wie John sich seiner Gefühle Bryan gegenüber bewusst wird.
Als weniger erbaulich zu lesen fand ich hingegen den Umstand, dass sich ständig alles um Beth drehte. Beth hier, Daddy da. Immer wieder wurde tagtägliche Familienritual beschrieben – irgendwann wurde es langweilig. Dabei hätte der Stoff wirklich viel mehr hergegeben. Vor allem hätte mich die Vergangenheit beider Männer interessiert. Doch da wird nur das wirklich Relevante angeschnitten, kurz erklärt und ad acta gelegt. Das war mir persönlich dann einfach zu wenig.