Seit seiner Jugend schwärmt Isaac Rivera für den Defensivmann Julien Landry. Und jetzt spielt er auch noch mit ihm in der gleichen Eishockey-Mannschaft. Isaac bewegt sich auf dünnem Eis, denn als Rookie ist er natürlich am unteren Ende der Nahrungskette zu finden. Und doch findet er schnell seinen Platz in der Mannschaft aus Pittsburgh und wird in den Kreis um Julien, Nikki und Elias aufgenommen. Auch mit seinen restlichen Teamkollegen hat er keine Probleme, auch wenn er immer wieder mit seiner eigenen Leistung hadert.

Jeder war einmal ein Rookie; auch Julien Landry, der inzwischen einer der besten Defensivmänner der Liga geworden ist. Der ganz große Triumph fehlt noch. Aber vielleicht klappt es ja in diesem Jahr mit dem großen Sieg. Gemeinsam mit seinen Freunden Nikki und Elias hat Julien schon viel durchgemacht. Und als er zu Beginn seiner Karriere fast alles in den Sand gesetzt hätte, waren sie es, die ihn aufgefangen haben. Das Band der drei Männer ist eng. Und doch nehmen sie den talentierten Isaac in ihrer Mitte auf.

Für Julien ist es wie eine Fahrt mit der Achterbahn. Er spürt genau, dass Isaac für ihn schwärmt - und das nicht nur auf sportlicher Ebene. Doch Julien ist ein gebranntes Kind und er hat auch keine Ahnung, ob ausgerechnet Isaac ihm das geben kann, was er braucht.

Julien Landry ist ein sehr komplexer, manchmal etwas spröder, Charakter. Es fällt nicht schwer ihn zu mögen. Gelegentlich geht er einem aber auch auf die Nerven. In seiner eigene Rookie-Zeit hat er mentalen und körperlichen Missbrauch erlebt. Das Trauma konnte er in all den Jahren nie wirklich aufarbeiten und es bestimmt noch immer sein Tun, sein Denken und sein Fühlen. Es scheint wie eine Abwärtsspirale zu sein, aus der sich der Kanadier nicht befreien kann.

Isaac ist keine Wundermittel. Aber Isaac verfügt über viel Empathie und Geduld. Selbst als ihre Beziehung auf der Kippe steht, gibt der jüngere Mann nicht nach und hält fest zu Julien, der sich wirklich als sehr zerbrechliche Seele erweist. Harte Schale, weicher Kern.

Insgesamt fand ich das Buch sehr schön. Auch die Nebenhelden werden gut beschrieben, auch wenn sie noch ein Mysterium umgibt. Das soll ja dann im zweiten Teil der Reihe gelüftet werden. Isaac fand ich als Charakter sehr angenehm und sympathisch. Julien hingegen war sehr emotional und gelegentlich ein wenig anstrengend. Ja, das Thema ist nicht leicht und Männer tun sich schwer Hilfe anzunehmen. Aber es hat mich doch verwundert, dass Julien nie irgendwelche psychologische Hilfe in Anspruch genommen hat. So wie das im Profisport doch eigentlich üblich sein sollte.

Dennoch gibt es eine Leseempfehlung von mir!