Werbung
Verlag: Riptide
VÖ: 09/2016
Genre: Contemporary
Seitenanzahl/Print: 228
Serie: Rented Heart (1)
Meine Bewertung:
4 von 5 Regenbögen
Erfolg und Geld erleichtern das Leben, doch sie sind kein Garant für Glück. Und dieses hat der Unternehmer Liam verloren, als sein Liebster und Mann bei einem Unfall gestorben ist. Der Verlust ist ständiger Begleiter und Liam hat sich in ein einsames Haus zurückgezogen. Dabei hat er nur Gesellschaft von seinen Hunden, die ihm treu ergeben sind. Eine weitere Baustelle in seinem emotionalen Leben ist die Krankheit seines Vaters, der in der Nähe lebt. Doch es ist Liams Schwester, die sich um den alten Mann kümmert, der an Demenz erkrankt ist. Liam kann damit nur schwer umgehen. Eines Abends läuft er dem attraktiven und deutlich jüngeren Zac über den Weg. Jedoch wird ihm schnell klar, dass Zac ein Rent-Boy ist. Und doch gibt Liam seiner Schwäche nach und geht mit Zac mit.
Zac kennt kein anderes Leben als sich zu verkaufen um am Leben zu bleiben. Dabei hing sein Leben schon oft am seidenen Faden und Zac hat auch eine gefährliche Drogenkarriere hinter sich. Sex mag er, doch er sieht die ganze Angelegenheit sehr zynisch. Sex, gegen Geld. Keine Küsse, keine Emotionen, keine Bindungen. Einzige Konstante in seinem Leben ist der drogensüchtigen Jamie, der sich ebenfalls verkauft und ihm einst das Leben gerettet hat. Doch Jamie ist eben noch immer süchtig und bedient sich immer wieder an Zacs Ersparnissen - egal wie mager sie auch sein mögen. Ablenkung, wie in Form von Liam, kann Zac da jetzt nicht gebrauchen. Doch dieser Freier geht ihm nicht mehr aus dem Kopf.
Obwohl die Grenzen zwischen Zac und Liam eigentlich klar sein sollten, verwischen sie rasch. Ihre Bedürftigkeit und Einsamkeit nagt schwer an ihnen und doch sind sie sehr stolze Männer, die sehr auf ihr Herz bedacht sind. Nicht noch einmal soll es gebrochen werden. Doch da gibt es etwas zwischen ihnen, das sie immer wieder zueinander zieht - auch wenn eine gemeinsame Zukunft keine Option scheint.
Zac und Liam werden sehr gut beschrieben. Beide sind sie gebrochen, einsam, bedürftig und trotz aller Distanz und Zynismus sehnen sie sich ja doch nach Geborgenheit, Schutz und Liebe. Zugeben würde das von ihnen niemand. Weder sich selbst gegenüber, noch einem anderen gegenüber. Einen besonderen Platz in der Geschichte bekommt auch Jamie, der süchtige und wenig vertrauenswürdige Freund von Zac. Sein Leben scheint fast noch tragischer und hoffnungsloser als das von Zac oder Liam.
Wie so oft ist der Schreibstil von der Autorin sehr nüchtern und manchmal ein wenig distanziert. Manchmal sind einem die Helden schon sehr fremd. Natürlich gibt es ein Happy End, das aber wieder so typisch Garrett Leigh ist. Trotzdem mag ich die Autorin sehr, weil sie sich eben oft sehr harten und schwermütigen Themen annimmt, wo einem die Realität dieser Bücher fast schon zuviel wird. Dennoch toll geschrieben, trotz kleiner Plotschwächen. Eine Kritik in anderen Rezensionen bezieht sich auf den Pretty-Woman-Charakter der Geschichte. Das kann ich nur bedingt nachvollziehen, da es sich hier um eine völlig andere Welt handelt und wenn, dann gibt es nur sehr vage Ähnlichkeiten.