Rocko ist das Sorgenkind der Band Carters Creed. Nach einer Überdosis muss er in den Entzug und sein Leben wieder in den Griff bekommen. Doch leichter gesagt als getan und als Rocko die Reha-Klinik verläßt, ist er längst noch nicht bereit sich der Realität zu stellen. Zumindest sieht Lachlan das so und der ist der Inhaber des Plattenlabels, mit dem Carters Creed einen guten Vertrag abgeschlossen.
Lachlan mag sich einreden, dass Rocko für ihn eine Investition ist, die er natürlich schützen muss und leistungsfähig halten will. Doch seine Gefühle dem wilden Drummer gegenüber sind sehr komplex und Lachlan ist nicht dafür bekannt seine Gefühle zu zeigen oder gar auszuleben. Während Rocko durch das Pflegesystem gereicht wurde und dabei viele Narben an Seele und Körper zurückbehalten hat, wuchs Lachlan in einem reichen Umfeld aus. Jedoch wurden er und sein jüngerer Bruder Spencer mehr vom Familienbutler und der Haushälterin, denn von ihren Eltern aufgezogen. Insofern haben diese zwei unterschiedlichen Männer doch etwas gemeinsam, das es jedoch erst zu entdecken gilt.
Teil 4 der Souls of Chicago Reihe hat mich wieder voll und ganz überzeugt. Es sind wieder die kleinen Dramen und Katastrophen, die das Leben von Rocko und Lachlan prägt. Rocko ist nach der Reha verloren, auch wenn er das selbst nicht so wahrnimmt. Im Gegenteil – er fühlt sich bevormundet und von seiner Familie (den Bandkollegen) abgeschnitten. Dass er zu Beginn dieses Abenteuers nicht besonders gut auf Lachlan zu sprechen ist, das ist nachvollziehbar. Und manchmal rebelliert er auch wie ein Kind dagegen auf.
Lachlan hingegen ist wirklich sehr geduldig und fürsorglich. Er sorgt sich um Rocko und mit der Zeit fängt Rocko sich auch. Langsam beginnt sich eine Freundschaft zu entwickeln, die jedoch immer wieder gefährlich eine Grenze streift. Weder Rocko, noch Lachlan wissen mit ihren Gefühlen umzugehen. Zu groß sind die Unsicherheiten und die Angst diese Freundschaft wieder zu zerstören. Zudem kommt auch noch die Unfähigkeit von beiden Helden miteinander zu reden. Das führt zu Missverständnissen und Ängsten. Allerdings übertreibt es die Autorin nicht und ein Happy End ist natürlich garantiert.
Obwohl sich ein Großteil der Geschichte im Haus von Lachlan abspielt und der Fokus ganz klar auf die Entwicklung zwischen Lachlan und Rocko liegt, gibt es natürlich auch ein Wiedersehen mit dem Greene-Clan und es wird am Ende der Geschichte ein Ausblick auf den nächsten Teil der Serie gezeigt. Volle Punktezahl und auch eine absolute Leseempfehlung für diese Geschichte.