Den geliebten Ehemann zu verlieren, hat Tristan Rogers den Boden unter den Füssen weggezogen. Obwohl er viele Freunde und durch seinen Hundetagesstätte viel Kundenkontakt hat, ist er einsam. Doch ist er überhaupt bereit sich wieder einem Menschen zu öffnen? Das Schicksal scheint jedoch Spielchen mit ihm zu spielen. Eines Tages hilft er dem Loverboy eines Kunden aus der Klemme und plötzlich verbindet sich sein Leben mit dem des jungen West, der nur seine Freiheit haben möchte.
West ist es leid sein Leben nach den Erwartungen von Michael zu leben und will aus diesem ‚Gefängnis‘ ausbrechen. Es wird Zeit auf eigenen Beinen zu stehen. Doch dazu braucht es eine helfende Hand, ein freundliches Wort. Und beides kommt von unerwarteter Seite. Doch die Welt von West ist nicht schwarz/weiß und hinter scheinbaren Klischees versteckt sich ein ganz unerwartetes Drama, das West zutiefst belastet.
Es ist einfach wunderbar zu lesen, wie sich zwischen Tristan und West eine leise, zarte Freundschaft entwickelt. West ist ein sehr distanziertes, scheues Wesen. Sein Verhalten begreift man erst im Laufe der Geschichte, wenn die Einzelheiten seiner Vergangenheit und sein Verlust offensichtlich werden. Tristan hingegen ist älter, reifer und lebenserfahren. Doch auch er ist zurückhaltend; beschützt sein fragiles Herz.
Teil zwei dieser Reihe ist der Autorin grandios gelungen. Die Geschichte wird sehr ruhig erzählt und die Helden haben Tiefe; ihre Geschichten sind ergreifend und berührend. Trotz seiner Jugend ist West sehr vernünftig und pragmatisch; nach den Jahren mit Michael will er endlich auf eigenen Beinen stehen und sich nicht in eine weitere Abhängigkeit begeben. Seine gelegentlichen ‚Ausfälle‘ sind jedoch verständlich und absolut glaubhaft beschrieben.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung für diese sanfte, manchmal sogar etwas melancholische Geschichte, die jedoch niemals absurd oder melodramatisch wird.