Der Tod des Vaters bringt den Rockstar Austin St. James zurück in seine verschlafene Heimatstadt. Dabei muss er sich nicht nur mit seiner jüngeren Schwester Mona auseinandersetzen, die ihm seine Flucht nie verziehen hat, sondern auch mit Tyler – seinem besten Freund. Auch ihn hat Austin in jener schicksalhaften Nacht einfach verlassen und nie wieder kontaktiert. Doch der Tyler, den er zurückgelassen hat, den gibt es nicht mehr. Auch Tyler ist ein anderer Mann geworden und doch kehren schlagartig die unterdrückten Gefühle, Wünsche, aber auch Unsicherheiten und Ängste zurück.
Tyler hat Austins Fortgang nie ganz überwunden und hat sich wenig später dem Militär angeschlossen. Aber der Krieg hat ihm nur Verletzungen und ein Trauma beschert. Inzwischen arbeitet Tyler als Schreiner, lebt mit seinem Hund im Haus seiner verstorbenen Großmutter und versucht sein Leben irgendwie zu bewältigen. Austins Rückkehr öffnet nun alte und sehr tiefe Wunden. Dabei will Tyler nur sein Herz beschützen, denn er weiss genau dass er es kein zweites Mal überleben wird Austin zu verlieren.
Bittersüss und gleichzeitig sehr romantisch wird die Geschichte von Austin und Tyler erzählt. Eine Freundschaft, die zaghaft beginnt und in einer unerfüllten Liebe mündete. Austin, der eigentlich der beste Freund von Tylers älterem Bruder Rory war, beginnt sich für Tyler zu interessieren. Jedoch ganz harmlos und freundschaftlich, denn Austin ist nicht schwul. Tyler weckt einfach seinen Beschützerinstinkt und wird bald schon der beste Freund und Beschützer. Ihm ist es egal, dass Tyler stottert und von seinen Mitmenschen eher belächelt wird.
Dabei ist Tyler nicht zurückgeblieben. Er leidet eben unter einem Sprachfehler und an den Schikanen seiner Mitmenschen. Wieso seine Eltern in dieser Situation jedoch nicht wirklich eingegriffen haben, hat sich mir leider nicht erschlossen.
Acht Jahre hat Austin seine Heimat gemieden, die er Hals über Kopf verlassen hat. Damals war er ein unsicherer Teenager, der mit dem Verlust der Mutter und dem unberechenbaren Verhalten des Vaters nicht zurecht gekommen ist. Und dann auch noch diese Sache mit Tyler, die sich in eine völlig unerwartete Richtung entwickelt hat.
Durch seine Flucht ist Austin jetzt kein Charakter, den man von Anfang an mag. Zudem Tyler extrem liebenswert ist und natürlich das Herz des Lesers sofort für sich gewinnen kann. Denn trotz seiner beeindruckenden Größe ist Tyler innerlich sehr weich, sensibel aber auch gebrochen. Jedoch will er sich nicht noch einmal das Herz brechen lassen und macht es Austin nicht einfach, auch wenn er sich sehr großzügig und freundlich verhält.
Das Buch ist sehr gefällig geschrieben, punktet durch wirklich sympathische Protagonisten. Denn auch Austin wird natürlich liebenswerter. Je mehr man von ihm und seiner Beziehung/Freundschaft zu Tyler erfährt, desto besser versteht man die Beweggründe seiner Flucht. Die Autorin arbeitet auch mit vielen Rückblenden, die das Buch jedoch aufwerten und den Lesefluss nie stören. Die Geschichte selbst wird abwechselnd von Tyler und Austin erzählt. Auch das hilft dem Leser die Protas und ihre Gefühlwelt besser zu verstehen.