Als Tyler nach drei Wochen Koma im Krankenhaus aufwacht, ist nichts wie es war. Schwer verletzt hat er einen Angriff überlebt. Sein geliebter Mann Spence jedoch nicht. Auch der gemeinsame Hund Franklin ist wie vom Erdboden verschwunden und Tyler schwankt zwischen Wut, Verzweiflung, Resignation und dem Wunsch nach Rache. Rache für Spence – um jeden Preis!
Eine eigene Familie hat er nicht und die Familie von Spence trauert ebenfalls. Man zieht sich voneinander zurück und fragile Bindungen zerbrechen unter dem Verlust des geliebten Menschen. Es gibt jedoch einen Menschen, der immer wieder Tylers Barrieren durchbrechen kann. Den Ermittler Chris, der den Mord an Spence aufklären soll. Doch die Hinweise sind dünn und vage. Zwar kommen Tylers Erinnerungen zurück, doch nach fast einem Monat sind die Chancen sehr dürftig. Das weiß Chris, das weiß aber auch Tyler. Und diese Tatsache zieht Tyler immer weiter in die Dunkelheit, die nur Chris immer wieder zu durchbrechen vermag.
Payback ist ein sehr intensives Buch, das den Leser wirklich von der ersten Seite an zu fesseln vermag. John Inman schreibt wahnsinnig fesselnd und berührt durch die Emotionen zutiefst. Bisher kannte ich nur seine humorvollen Bücher, doch auch mit dieser Romantic Suspence konnte er mich begeistern.
Tyler ist bitter, verletzt und getrieben von Rache. Seine Handlungen mögen drastisch und moralisch bedenklich sein, jedoch kann man sie nachvollziehen und auch verstehen. Spencers Tod ändert alles und Tylers Qual, der Schmerz und seine Trauer mischen sich eben immer mit dem diesem kaum bezwingbaren Wunsch nach Rache.
Chris hat eine Ahnung was in Tyler vorgeht. Er ist lange genug Polizist und ihm sind Verluste und Tragödien nicht fremd. Immer wieder versucht er Tyler zu warnen sich nicht völlig in seiner Rache zu verlieren und vor allem sich selbst nicht zu verlieren. Gleichzeitig bemüht er sich um Professionalität Tyler gegenüber, zu dem er sich vom ersten Moment an hingezogen fühlt. Dieser Aspekt ihrer Bekanntschaft, die später zu einer Freundschaft wird, kompliziert natürlich ihre Beziehung. Denn auch Tyler spürt, dass zwischen ihm und dem Polizisten etwas im Entstehen ist. Und am Ende wird Tyler sich entscheiden müssen.
Großartig geschrieben, zutiefst berührend und aufwühlend. Sexy, romantisch, dramatisch und auch kritisch. Kritisch deswegen, weil der Leser am Ende auch für sich über Recht, Gerechtigkeit, Moral und Selbstjustiz entscheiden muss.