Als Pferdeflüsterer hat sich der Rancher Sam Becker einen guten Ruf erarbeitet. Doch nun ist Schluss mit dem Herumreisen. Die Stute Calla soll sein letzter Job sein, der ihn von seiner Ranch in Texas fortführt. Calla ist nach einem schweren Unfall zutiefst verstört, verunsichert und nicht mehr händelbar. Auch für ihren Besitzer und Reiter Joshua Taylor hat dieser Unfall alles verändert.
Schon bevor Sam auf der Farm der Familie Taylor ankommt, weiß er dass nicht nur das Pferd, sondern auch sein Besitzer seine Hilfe brauchen wird. Doch Mensch, wie Tier sind verstört, verletzt und verunsichert. Und sie haben ihre Verbindung zueinander verloren, was jedoch an Joshuas Ängsten und Einsiedelei liegt.
Josh ist nach dem Unfall körperlich beeinträchtigt. Er hat stark abgenommen, schottet sich von seiner Familie ab, spricht nur noch selten und aus einem durchtrainiertem Sportler ist ein ausgezehrter und viel zu dünner Eremit geworden. Seit dem Unfall, der ihm seine Träume gekostet hat, war er nicht mehr bei seinem Pferd und kommt kaum noch aus seinem Zimmer. Sam ist für seine Eltern die letzte Hoffnung den Jungen und das Pferd zu heilen und wieder zusammenzubringen.
Tia Fielding erzählt die Geschichte von Sam, Josh und Calla sehr bedächtig und ruhig. Sensibel gibt sie den Protagonisten Zeit und Raum um ihre Vergangenheit und die schlimmen Erlebnisse aufzuarbeiten. Josh ist zerbrochen, doch Sam gibt ihm Hoffnung. Erst ist es Faszination, die sich steigert. Dann ist es Zuneigung, aber auch Begehren. Beides hatte er irgendwie im vergangenen Jahr verloren.
Sam wirkt sehr selbstsicher und ich sich ruhend. Doch auch er kämpft mit der Vergangenheit; dem Selbstmord seiner Frau, den er weder vorhersehen, noch verhindern konnte. Und jetzt, wo er Josh kennenlernt und auch näherkommt, rückt auch sein eigener Verlust wieder in den Fokus. Denn seine verstorbene Frau hat Sam ähnlich kennengelernt und er will nicht die Fehler der Vergangenheit wiederholen.
One Step Forward ist eine wunderbare, sehr eindrucksvolle und liebevolle Geschichte. Es gibt zwar viel Drama, doch es verläuft still und sehr intensiv. Beide Protagonisten werden sehr gut beleuchtet und auch beschrieben. Auch Josh Familie und ein enger Freund bekommen viel Raum und Platz und sie runden die Geschichte sehr schön ab.