Mark schafft es endlich zu seiner Homosexualität zu stehen und trennt sich von seiner Freundin Rachel um diese unwürdige Situation endlich zu beenden. Erfahrungen mit Männern hat er (noch) nicht, doch einer der Umzugshelfer zeigt ganz deutlich Interesse an ihm und nach einer etwas peinlichen Situation bietet ihm der jüngere Jamie etwas Nachhilfeunterricht in Sachen Schwulensex an. Alles kann, nichts muss! Erst ist Mark irritiert und verlegen, doch dann packt er die Gelegenheit beim Schopf.
Jaime mag Sex und er geht Beziehungen eigentlich aus dem Weg. Mr. Right war eben noch nicht und der gutaussehende Mark ist wirklich süss und scheint etwas Hilfe zu brauchen. Also warum nicht? Eine lockere, freundschaftliche Sexbeziehung kann doch eine angenehme Angelegenheit sein. Zudem Mark nach der Trennung ja auch kaum auf eine neue Beziehung scharf ist und sowieso erst neue Erfahrungen sammeln muss – so als schwuler Mann.
Nichts Ernstes ist eine typische Jay Northcote Geschichte – und ich meine das durchaus positiv. Mark und Jamie sind sehr liebenswerten Helden, die natürlich – wie immer bei Northcote – ihre typischen Macken, Spleens und Unvollkommenheiten haben. Aber das macht sie menschlich, liebenswürdig und sympathisch. Der Altersunterschied zwischen ihnen spielt nur eine geringe Rolle und auch der soziale Status wird nur kurz angerissen. Spielt auch keine Rolle, da sie beide ziemlich offen mit ihrer Freundschaft umgehen und Jamies Familie sich schnell für Mark erwämen kann – auch wenn es natürlich Nichts Ernstes ist!
Natürlich wird es irgendwann ernst und Mark, wie auch Jamie hadern mit ihren Gefühlen, die sich in eine unerwartete Richtung entwickelt haben. Alle sehen es, einige sprechen es an, aber sie selbst können sich beide nicht überwinden dieses wichtige Gespräch zu führen. Beide haben sie Angst, das was sie haben zu verlieren und mit der Änderung der Spielregeln alles zu zerstören, das doch bislang so wunderbar funktioniert hat.
Diese Entwicklung war natürlich vorhersehbar, wurde aber dann von Jay Northcote sehr eloquent und charmant gelöst. Die Geschichte mag vielleicht jetzt nicht sehr lang oder tiefgründig sein, aber sie punktet mit ihren wunderbaren Helden, dem knackigen Schreibstil und den geschmackvollen und zeitweise sehr intensiven Sexszenen, die Jays Bücher so oft ausmachen. Volle Empfehlung!