Oft reicht ein Blick aus um sich Hals über Kopf zu verlieren. Doch was, wenn man aus seiner Haut nicht heraus kann und die Dämonen der Vergangenheit noch immer die Gegenwart bestimmen? Lohnt es sich über seinen eigenen Schatten zu springen und sein Herz wieder zu öffnen? Und ist es möglich sich aus der selbstgewählten Einsamkeit zu befreien?
Der Kunstschmied Chris hat es über viele Jahre geschafft sich ein gewisses Image aufzubauen und verkörpert einen geradlinigen und selbstbewussten Top. Doch hinter dem harten Kern verbirgt sich ein zutiefst traumatisierter Mann und eine verletzliche Seele, die nicht wagt die Ketten der Isolation abzuwerfen. Doch dann trifft Chris auf Roman. Smart, attraktiv, selbstbewusst, interessiert. Doch auch Roman ist ein Top. Und damit wird es kompliziert. Im Grunde wünscht Chris sich in die Rolle des Bottom und Roman macht es ihm so leicht sein Herz an ihn zu verlieren. Doch ein traumatisches Erlebnis in seiner Jugend hat Chris mißtrauisch und ängstlich werden lassen.
Auch Roman spürt, dass mehr zwischen ihnen sein könnte. Und Roman legt sich schwer ins Zeug um diesen faszinierenden Mann für sich zu gewinnen. Doch der Weg ist schwer. Zwei Schritte vor, ein Schritt zurück. Viele Zweifel, Ängste, Mißverständnisse und die Vergangenheit belasten diese aufkeimende Beziehung.
Es ist nicht einfach für dieses Buch eine Rezension zu schreiben, die der Geschichte von Roman und Chris gerecht wird. Schon im Vorfeld war mir klar, dass sich Mr. Ironheart von Loving Silver (dem Vorgänger) unterscheiden wird. Mir war jedoch nicht bewusst wie sehr mich diese Geschichte berühren wird. M.S. Kelts hat mit Chris Köhler einen zutiefst verletzten und traumatisierten Helden erschaffen, der sich selbst verleugnet und aus Angst seine Bedürfnisse wegsperrt. Und doch ist es Chris gelungen an seiner Vergangenheit nicht zu zerbrechen, auch wenn das Leid immer wieder an die Oberfläche bricht.
Roman hingegen darf smart und selbstbewusst sein. Er weiss was er will und er nähert sich Chris konsequent an. Doch hinter der Oberfläche des coolen Erfolgsmenschen verbirgt sich viel Gefühl und auch ein langer Atem. Denn Chris ist kompliziert und macht es Roman nicht einfach. Es spricht wirklich für Romans Ausdauer und Geduld sich diesem Mann immer wieder zu nähern und ihn ein Stück aus seinem Gefängnis zu befreien.
Doch selbst als Chris sich endlich auf Roman einlässt, ihm vertraut und sich ihm vor allem anvertraut, schlägt das Schicksal wieder zu. Man wird das Gefühl nicht los, dass Chris einfach vom Pech verfolgt ist. Und es wird einem wirklich bange, wenn man Chris von einer Katastrophe zur nächsten begleiten muss. Da will man ihn einfach nur noch in den Arm nehmen und ihm versichern, dass alles wieder gut wird. Doch die Wendungen sind immer so dramatisch, dass man oft selbst mutlos wird und Chris’ oft wenig überlegten Handlungen nachvollziehen kann.
Mr. Ironheart ist eine großartige Geschichte, in der sich viel Drama, Gefühl, Leid und auch Witz finden. Der Plot hätte auch gründlich schief gehen können, doch die Schreibe der Autorin lässt den Leser nicht mehr los. Erst fängt sie ihn mit dem fantastischen Cover, dann zieht sie ihn mit dieser mitreißenden Liebesgeschichte in ihren Bann. Am Ende des Buches fühlt man sich wie nach einer elendslangen Wanderung. Völlig erschöpft, überwältigt von den Eindrücken und doch glücklich von dem was man gesehen (gelesen) hat.