Garrett ist von Geburt an gehörlos und lebt schon seit Jahren für sich. Mit der Familie verbindet ihn kaum etwas und irgendwie schlägt er sich alleine durchs Leben. Doch es ist schwer, da man ihn durch seine Behinderung nicht ernst nimmt. So ist es mühsam sich immer wieder einen Job zu suchen und auch zu behalten. Irgendwo in der Einöde geht ihm dann auch noch der Benzin aus und Garrett läuft Connor über den Weg. Überraschenderweise ist Connor der Zeichensprache mächtig und nimmt ihn mit zu sich nach Hause. Connor lebt mit seinem Gefährten Dan und drei Adoptivkindern zusammen. Jedes der Kinder hat ein Handicap – so auch Janey, die ebenfalls gehörlos ist und deswegen beherrscht die Familie auch die Gehörlosensprache.
In der Familie gibt es auch noch Wilson – einen Briten, der schon sehr lange für Dan arbeitet und das Mädchen für alles hier im Haus ist. Wilson ist eine sehr fürsorgliche Person und kümmert sich auch gern um Garrett, der einige Jahre jünger als Wilson ist und bedürftig wirkt. Nachdem Connor Garrett eingestellt hat, bleibt Garrett in der Familie. Zumindest für eine Weile, denn Garrett will eigentlich auf eigenen Füssen stehen und nicht auf andere Menschen angewiesen sein.
Bis auf Janey und Garrett sind die Protagonisten bereits aus dem letzten Buch bekannt, wo es um Connor und Dan ging. Es war auch sehr schön zu lesen wie es Dan und Connor erging und wie sich ihre Beziehung gefestigt hat. Die die Hauptpersonen sind in diesem Buch Garrett, der sehr unsicher und scheu ist. Bei seinen Erfahrungen mit seiner Familie und auch um Umgebung ist das jedoch kein Wunder. Zaghaft bändelt er mit Wilson an, der ihm durchaus Interesse signalisiert. Doch der Brite lässt sich trotz seiner Fürsorge nicht so leicht in die Karten blicken und will eigentlich keine engere Beziehung haben. Zu sehr hat er sich in der Vergangenheit die Finger verbrannt und dann gibt es auch noch unerwartete Probleme mit seinem Bruder, den er ewig nicht gesehen hat. Wilsons Bruder und seine Blödheit bringen schliesslich auch die Familie um Dan und Connor herum in Gefahr.
Auch der fünfte Teil der Sense-Reihe ist Andrew Grey wieder sehr gut gelungen. Garrett, wie auch Wilson haben eine Vergangenheit und gehen unterschiedlich damit um. Doch keiner von ihnen versinkt in der Trostlosigkeit und beide lassen sich – wenn auch unterschiedlich schnell – auf diese Gefühle zwischen ihnen ein. Es braucht jedoch ein ein drastisches Ereignis um auch Garrett den letzten Schritt zu gehen, obwohl er eigentlich zuerst die treibende Kraft war. Es gibt auch ein paar Missverständnisse zwischen Garrett, Wilson, Dan und Connor. Allerdings sind diese eher auf Garretts Gehörlosigkeit zurückzuführen. Anders wären auch gar keine Unstimmigkeiten aufgekommen. Wunderbare Unterhaltung mit angenehmen Protagonisten und Nebenakteuren.