Der Zufall führt Connor und Tony zusammen. Den schwulen Ex-Pornodarsteller und den heterosexuellen Koch, der seinen Job leider aufgeben musste und auch sonst viel, fast zuviel verloren hat. Auf den ersten Blick haben sie nichts gemeinsam. Doch fast augenblicklich entsteht zwischen ihnen eine Verbindung, die für sie beide nicht zu begreifen und schon gar nicht zu erklären ist.
Während Connor schon viele Jahre mit HIV lebt und sich irgendwie damit arrangiert hat, dreht sich in Tonys Leben noch alles um die Erkrankung, die Einschränkungen und Verluste. Neben der Krankheit und den damit verbundenen Einschränkungen, spielen auch Unsicherheiten, Mangel an Vertrauen und Einsamkeit eine große Rolle in dem Leben der Männer. Sie haben zwar ein stabiles Umfeld und vor allem Freunde, auf die sie sich bedingungslos verlassen können. Dennoch sind sie einsam und sehnen sich nach etwas, das kaum erreichbar scheint.
Auf den ersten Blick sind Connor und Tony gebrochene Kreaturen, deren Zukunft kaum absehbar ist. Beide haben Problem zu vertrauen und sich vollständig zu öffnen. In der Vergangenheit sind sie betrogen, benutzt und zurückgewiesen worden. Die Folgen schlagen sich in ihren körperlichen und mentalen Problemen nieder.
Die Geschichte ist sehr ernst, aber auch voller Hoffnung. Der Humor und auch die Erotik kommen nicht zu kurz, letztere ist aber nicht zu aufdringlich. Ich fand es passend, auch wenn man Tony nicht so offenherzig und neugierig eingeschätzt hätte. Aber da sein bester Freund und Chef Gio schwul ist, hat er mit dem Lebensstil ja auch keine Probleme. Ob Tony jetzt wirklich nur für Connor schwul ist, kann ich nicht beantworten. Die Probleme in seiner Ehe deuten auf etwas anderes hin.
Connor wirkt zu Beginn der Geschichte selbstsicher und zufrieden. Doch nach und nach erfährt man mehr von ihm und seiner Vergangenheit. Und es kommen Geheimnisse zu Tage, die er selbst viele Jahre lang verdrängt hat. Tony hingegen wirkt eher bedürftig und ist ja auch – verständlicherweise – völlig am Boden zerstört. Auch er kämpft mit Unsicherheiten und Connors frühere Lover machen es ihm auch nicht gerade einfach Connor voll und ganz zu vertrauen.
Manches an diesem Buch ist nur schwer zu ertragen. Jedoch hat Dara Nelson die Geschichte wirklich gut, intensiv und auch berührend geschrieben. Erst war ich ein wenig skeptisch, doch jetzt bin ich froh das Buch gelesen zu haben. Vom Stil her war es auch deutlich einfacher zu lesen als der erste Teil, bei dem die Autorin immer wieder in Zeiten (Handlungen) herumgesprungen ist.
Ich habe zwar keine Ahnung was die Autorin geplant hat, aber diese Reihe hat auf jeden Fall Potential für weitere Teile, da sie einige interessante Charaktere ins Spiel gebracht hat. Dara Nelson werde ich auf jeden Fall weiter verfolgen.