Beauregard ist nicht bereit für eine neue Liebe. Zumindest redet er es sich ein und versucht William, der schon länger an ihm Interesse zeigt, auf Distanz zu halten. Doch Will ist ziemlich hartnäckig und rückt nicht von Beau ab. Dabei bekommt er aber auch ein wenig Hilfe von Tristan, der nicht nur mit Will befreundet ist, sondern auch noch Beau’s Therapeut ist.
Seit dem Tod seines Liebsten Izzy, ist Beau keine Beziehung mehr eingegangen. Und das aus gutem Grund. Denn Beau ist HIV positiv und hat Angst vor Zurückweisung oder jemanden zu schaden. Deswegen verschweigt er seine Krankheit auch lange Zeit vor Will; versucht diesen einfach anders auf Abstand zu halten. Will ist von dem etwas älteren Beau fasziniert und fühlt sich von Beginn an zu ihm hingezogen. Doch der Südstaatler macht es ihm wahrlich nicht leicht.
Beau und William kennt man ja schon aus dem letzten Teil der All Cocks Reihe. Und dort kommt es auch zu dem oft erwähnten Kuss, der Beau völlig durcheinander bringt. Beau’s Geschichte ist wirklich herzzerreissend und sehr berührend. Seinen Liebsten hat er an die Drogen und am Ende an Aids verloren. Fünfzehn Jahre bleibt er für sich und alleine. Doch er ist ein sehr produktiver Mensch, der auch viel zu geben hat. So hat er ein Zentrum für schwule und lesbische Jugendliche gegründet, die von ihren Eltern verstoßen wurden. Und er hat auch noch eine Bar, wo öfters einige der Jungs von All Cocks zu Gast sind.
Anders als Beau hat Will mit seinen Eltern im Bezug auf seine Homosexualität keine Probleme. Seine Familie steht zu ihm, während Beau von seinen Eltern verstoßen wurde. So wurde Izzys Familie zu seiner Familie. Und mit Izzys Mutter ist Beau noch immer eng verbunden. Live for Love ist ein sehr ruhiges, aber durchaus intensives Buch. Smith schafft es geschickt die Spannung zu halten und aufzubauen, ohne dass man von einem Drama ins nächste stolpert. Es gibt ein Wiedersehen mit den Helden der anderen Teile, aber auch einen Ausblick auf das nächste Paar – die nächste Geschichte.
Ich mochte die Geschichte sehr, sehr gern und beide Protagonisten konnten mich absolut überzeugen, auch wenn der Fokus doch mehr auf Beau und seiner Geschichte liegt. William wirkt sehr abgeklärt und geduldig. So ein richtig guter Kumpel, der einfach und sehr umgänglich ist. Und doch besitzt er genug Temperament und Ausstrahlung um Beau für sich zu gewinnen.
Das Thema HIV wurde von TM Smith sehr sensibel, aber auch sehr abgeklärt und informativ beschrieben, ohne dass man sich dabei in einem Ratgeber wiedergefunden hat. So beschreibt sie auch eine Therapieform für gesunde Partner in so einer Beziehung und zeigt die heftigen Nebenwirkungen der Medikamente und Behandlungen auf. Das hat dem Buch einen sehr realistischen und ernsten Touch gegeben. Doch dem Lesefluss und der Unterhaltung hat es nicht geschadet. Ein wenig mühsam empfand ich den Slang/Südstaaten-Dialekt von Beau. Da musste ich mich erst einlesen.