Werbung
Verlag: Dreamspinner
VÖ: 01/2019
Genre: Contemporary
Seitenanzahl/Print: 246
Serie: Love Can't (1)
Meine Bewertung:
5 von 5 Regenbögen
Der Park-Rancher Jeremy führt in Portland ein gutes Leben. Manchmal ist er etwas einsam, denn seine letzte Beziehung liegt schon Jahre zurück und nahm kein gutes Ende. Seinen Geliebten an die Drogen und den Suff zu verlieren war schwer. Doch Jeremy hat nicht aufgegeben, auch wenn es mit dem Alter immer schwerer wird einen geeigneten Partner zu finden. Sein geordnetes Leben gerät jedoch durcheinander, als ebendieser Exfreund, Donny, plötzlich wieder bei ihm auftaucht.
Doch für sie gibt es keine zweite Chance und Donny verschwindet genauso schnell wie er gekommen ist. Jedoch gibt es einen weiteren Mann in Jeremys Leben, um den sich nun seine Gedanken zu kreisen beginnen. In seinem Stammcafe, das auch noch seiner besten Freundin Rhoda gehört, lernt er den zurückhaltenden Qay kennen. Ein Mann in seinem Alter und irgendwie kommt er Jeremy bekannt vor, auch wenn er diesen Mann einfach nicht einordnen kann.
Qay und Jeremy haben eine gemeinsame Vergangenheit. Doch diese liegt fast 30 Jahre zurück und es scheint ein anderes Leben gewesen zu sein. Ein trostloses Leben voller Gewalt, Mobbing, Hoffnungslosigkeit und Lieblosigkeit. Damals, in Kansas. Qay erzählt Jeremy von seiner Vergangenheit, die so voller Gewalt, Drogen und Depressionen verlaufen ist. Aber er verschweigt, dass er einst ein anderer war. Ein Junge, den Jeremy aus seiner Kindheit kannte und plötzlich verschwand. Als sich ihre Freundschaft jedoch zu vertiefen beginnt, muss Qay Farbe bekennen und damit all das zerstören, das ihm in so kurzer Zeit wichtig geworden ist.
Leichtigkeit und Fröhlichkeit kann man diesem Buch nicht nachsagen. Es ist eine schmerzvolle, berührende, aber auch hoffnunungsvolle Geschichte, die Kim Fielding hier erzählt. Während Jeremy es irgendwie geschafft hat seiner Kindsheitshölle zu entfliehen und seinen Weg fern der kleinkarierten Heimat zu machen, war Qay in jungen Jahren nicht so stark.
Und doch hat er überlebt. Irgendwie. Und überraschenderweise. Die Sucht lässt ihn jedoch nie los, auch wenn er längst clean ist und versucht sein Leben irgendwie in den Griff zu bekommen. Doch es ist ein täglicher Kampf. Und die Last wiegt schwer. Gleichzeitig fällt es ihm auch schwer Hilfe anzunehmen und wieder zu vertrauen.
Jeremy hingegen muss lernen, dass Liebe nicht alle Wunden heilen kann. Und dass seine Güte, sein Bemühen und seine Geduld auch nicht ausreichen um jedes Leben zu retten; jeden Menschen zu retten. Dabei ist er gut in seinem Job und bemüht sich auch sehr um die Gestrauchelten in seiner Stadt, die er immer wieder an entsprechende Institutionen weitervermittelt und versucht sie von der Straße zu holen.
Qay und Jeremy haben einen schweren, steinigen Weg vor sich. Es gilt Vertrauen zu gewinnen und vertrauen zu lernen. Die tägliche Mühsal, die Selbstzweifel und scheinbar unüberwindbare Probleme zu bewältigen. Dies geschieht aber nur langsam und immer wieder kommt es zu Rückschlägen und weiteren Zweifeln.
Eine Geschichte, die den Leser wirklich sehr fordert. Man leidet, hofft und bangt mit Qay und Jeremy mit. Ich persönlich kann mir so eine Hölle gar nicht vorstellen, durch die diese Männer als Kinder und Jugendliche gegangen sind. Und am Ende erscheint es doch wie ein Wunder, dass sie diese Hölle dennoch überlebt haben und trotzdem irgendwie ihren Alltag bewältigen können.
Eine weitere Rezension zu diesem Buch gibt es bei Laberladen nachzulesen: