Fast zwei Jahre ist Harper Hillman nun ohne Karl. Zwei Jahre der Trauer um den geliebten Menschen. Ohne die Hilfe seiner Freunde hätte Harper es wohl nicht geschafft. Und auch jetzt ist er noch nicht bereit sich einem neuen Partner zu öffnen. Weder körperlich, noch gefühlsmäßig. Platonische Freundschaften – so wie mit Simon und den Jenkins-Brüdern Bru und Bernie – sind in Ordnung, aber für mehr ist er nicht bereit.
Doch das Schicksal hat andere Pläne und bringt ihn immer wieder mit Del, dem dritten Jenkins-Drilling zusammen. Der unterkühlte Geschäftsmann weiss die Dinge zu händeln und er weiss was er will. Dabei geht er im Privatleben genauso methodisch und strukturiert, wie auch im beruflichen Leben vor. Von Gefühlen will auch Del nichts wissen. Diese zeigt er nur im Bezug auf Bur und Bernie, sowie den kleinen Brüdern Rey und Dar. Diese sind sehr scheu, freunden sich jedoch mit Harper an. Und ehe Harper es sich versieht, muss er sich ständig mit dem selbstbewussten Del auseinandersetzen.
Während Harper nur Freundschaft anzubieten hat, möchte Del eigentlich nur Sex haben. Passt irgendwie nicht zusammen. Doch sie lernen sich besser kennen und einschätzen. Del kann gut zuhören und lässt Harper von Karl erzählen, was diesem bei der Trauerarbeit hilft. Dafür bringt Harper den Einzelgänger Del mit anderen Menschen zusammen und Del wird ein Teil des großen Freundeskreises um Harper – ob er nun will oder nicht. Obwohl sie ihre Gefühle und Herzen zu schützen glauben, entsteht zwischen Del und Harper doch mehr als nur Freundschaft, oder auch Sex.
Dieser vierte Teil hat mich wahnsinnig berührt, da ich mit Harper seit Teil eins mitgelitten habe. Die Trauer ist zwar in allen Büchern vorhanden, doch es gelingt der Autorin wirklich gut die Zeit die Wunden heilen zu lassen. Karl wird immer im Herzen von Harper und all seinen Freunden bleiben und sie werden ihn auch nicht vergessen, aber sie öffnen sich neuen Perspektiven. Und das fand ich bei dieser Geschichte großartig.
Del wirkt sehr arrogant und kalt. Doch kaum erlebt man ihn mit seinen kleinen Brüdern, ist er ein völlig anderer Mensch. Hingebungsvoll, beschützend und liebend. Und auch wenn er keine Liebe will, so findet er sie bei Harper. Nun erfährt man auch mehr von Del und den sadistischen Eltern, die ihre Kinder jahrelang gequält und mißhandelt haben. Eine sehr grausame Sache, die man sich gar nicht vorstellen kann und mag. Doch auch hier gelingt es der Autorin wieder wunderbar die Balance zu halten.