Als der Musiker und Komponist Scott von einem schweren Unfalls seines älteren Bruders Brian erfährt, reist er augenblicklich zurück in seine Heimat Duncan. Dort stellt sich heraus, dass es um Brian doch nicht so schlecht bestellt ist. Aber Scott beschliesst zu bleiben um seinem Bruder in den nächsten Wochen zu helfen. Doch auch der attraktive Hank, der auch gleichzeitig ein Angestellter von Brian ist, scheint ein Grund für Scotts Verbleib zu sein. Von dem maskulinen Holzfäller fühlt er sich angezogen und gleichzeitig weckt Hank einen Beschützerinstinkt in Scott. Denn hinter der rauhen Schale, verbirgt sich ein sensibler und bedürftiger Mensch.
Hank liebt seinen Job und fühlt sich in Duncan wohl. Doch er ist einsam und fühlt sich oft verloren. Das führt dazu, dass er oft unüberlegte Dinge tut und sich damit – aber auch andere – in Schwierigkeiten bringt. So ist er auch irgendwie an Brians Unfall schuld und hat natürlich nun Angst seinen Job und Existenz zu verlieren. Ausgerechnet Scott nimmt sich seiner an und richtet ihn wieder auf. Mit dieser unerwarteten Freundlichkeit kann Hank erstmal nichts anfangen, doch die Sympathie ist gegenseitig und Hank hofft endlich einen Freund gefunden zu haben. Doch gleichzeitig weiss er, dass Scott bald wieder nach Toronto zurück gehen wird.
Ins Bodenlose ist meine erste Geschichte von D.W. Marchwell. Für den Moment war sie perfekt für mich, doch eine sehr tiefgründige Geschichte darf man sich nicht erwarten. Scott und Hank kommen sich rasch näher und Hank entdeckt seine schwule Seite neu. Der Erzählstil ist schlicht und schnörkellos. Allerdings ist es eine wirklich sehr romantische Geschichte und so kommt es auch rasch zu Liebesgeständnissen. Gut, geschenkt. Das hat mir da nichts ausgemacht, weil ich auch ohne große Erwartungen an dieses Buch herangegangen bin.
Leider erfährt man von den Protagonisten nicht sehr viel. Ihre Vergangenheit wird immer nur angerissen, aber nie näher erklärt. Der Fokus liegt ganz deutlich auf der Gegenwart und eben der Entwicklung ihrer Beziehung. Scott, wie auch Hank sind sehr einsame Menschen und suchen nach Nähe und Freundschaft. Dass sich daraus dann mehr ergibt, war von ihnen beiden nicht beabsichtigt. Scott, der in der Fremde irgendwie mit sich und seiner Karriere hadert, kann sich plötzlich vorstellen wieder zurück in die Heimat zu gehen. Und plötzlich erscheint ihm Duncan nicht mehr so eng und leer.
Gleichzeitig weiss er aber nicht wie weit Hank neugierig ist, oder mehr in ihrer Beziehung investieren möchte. Dabei ist Hank sich eben auch nicht sicher, ob es mit Scott mehr werden könnte. Denn Scott ist ja nur wegen Brian in die Provinz gekommen. Kurz gefasst ist die Geschichte einfach ein modernes Märchen mit zwei sehr amüsanten Helden, die sich immer wieder necken und manchmal etwas unreif wirken. Doch sie sind nicht unsympathisch und schon gar nicht nervtötend. Jedoch muss sich der Leser auf viel, also auf sehr viel Sex einstellen. Das als kleine Warnung zum Schluss.
Man kann ja nicht nur tiefgründige, herzzerreissende Dramen lesen und das hier scheint der perfekte Gegenpol dazu zu sein. Und mit „viel, also sehr viel Sex“ kann ich mich notfalls auch arrangieren 😉
Das merke ich mir mal für schöne, leichte Unterhaltung.
LG Gabi
Ich war erst nicht so sicher, ob mir das zusagen wird. Doch dann war die Geschichte sehr kurzweilig und angenehm zu lesen. Und wenn einem mal nach sehr viel Sex ist, dann kann man getrost zugreifen. *gg*