Gravitation unserer Herzen – Jessica Martin

Gravitation unserer Herzen - Jessica Martin

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VÖ: 06/2024
Genre: Contemporary
Seitenanzahl/Print: 240


Meine Bewertung:
4.5 von 5 Regenbögen

Für Erwin, einen Wissenschaftler und Astrophysiker, ist Urlaub eher ein Fremdwort. Man muss ihn schon nötigen sich frei zu nehmen. Und dann auch noch wegzufahren? Nicht so sein Ding. Doch dann macht er sich doch auf die Reise. Zwei Wochen Norwegen; gemeinsam mit seinem Bruder Hajo, dessen Frau Viktoria und auch noch Hajos besten Freund Severin. Leider wird Viktoria krank und plötzlich wird aus dem Quartett ein Duo. Und das könnte nicht unterschiedlicher sein.

Im Gegensatz zu Erwin hat Severin einen sehr bodenständigen Beruf gewählt und ist Automechaniker geworden. Inzwischen hat er seinen eigenen Betrieb und er kann stolz auf das von ihm Erreichte sein. Obwohl sie in der gleichen Gegend wohnen, haben sich die zwei Männer viele Jahre nicht gesehen und das Wiedersehen in Norwegen fällt dann auch ein wenig seltsam aus. Das ist aber auch dem Umstand geschuldet, dass sie eben jetzt nur noch ein Duo sind und Severin im Flughafenhotel von einem One-Night-Stand ausgeraubt wurde. Es scheint so, als würde dieser Urlaub unter keinem guten Stern zu stehen, denn Erwin ist in freier Wildbahn ziemlich chaotisch .... Das Abenteuer nimmt also seinen Lauf!

Zwei Männer in der Wildnis von Norwegen; ohne Auto, ohne Handy und völlig verloren und verpeilt. So haben sich Erwin und Severin die ganze Sache bestimmt nicht vorgestellt. Aber irgendwie raufen sie sich zusammen und versuchen das Beste aus der Misere zu machen. Die Nähe bringt mit sich, dass sie sich neu kennenlernen und unerwartete Seiten an sich, aber auch dem anderen entdecken. Einfach ist es nicht immer, denn während Severin ein pragmatischer Praktiker ist, entpuppt sich Erwin - wenig überraschend - als Nerd und etwas hilflos. Aber ihre unterschiedlichen Fähigkeiten und Zugänge führen am Ende zum Ziel.

In Herzensdinge sind sie aber beide etwas ungeschickt und so scheint ihre Romanze auch mit dem Ende des Urlaubs verflogen zu sein. Dabei kann aber Severin den Herzschmerz deutlich besser zuordnen, während Erwin völlig ahnungslos ist.

Wie immer bringt Jessica Martin eine witzige und romantische Wohlfühlgeschichte zu Papier. Mir persönlich kam Severin näher, während Erwin für mich einfach nicht so leicht zu greifen war. Im Laufe der Geschichte erfährt man zwar mehr über ihn und auch die Ursache für seine Macken und Unsicherheiten, aber durch seine ungeschickte Art ist er ein etwas anstrengender Charakter. Insgesamt fand ich die Geschichte sehr rund und charmant geschrieben. Deswegen gibt es dafür auch eine Leseempfehlung von mir.