Kaum hat Jesse es nach Seattle geschafft und sich sein neues Leben eingerichtet, da zerstört ein Hausbrand seine ganze Existenz. Plötzlich ist er obdachlos. Besitzt nur noch den Inhalt seines Rucksacks und die Klamotten, die er am Leib trägt. Der Rest ist fort; vom Feuer zerstört. Schuld daran ist er nicht, aber das hilft ihm nun auch nicht weiter. Völlig unter Schock stehend, macht er bei der ganzen Aktion die Bekanntschaft des Feuerwehrmannes Tomas. Der hat Mitleid mit dem jungen Mann und bietet ihm eine temporär begrenzte Wohnmöglichkeit an. Zudem Jesse sich auch noch des Hundes der Hausbesitzer (die Schuld am Brand waren) annimmt und ihn nicht dem Tierschutzverein ausliefern möchte. So würde Jessie nirgends einen Notschlafplatz bekommen.
So kommt Tomas als in kürzester Zeit zu einem völlig unbekannten Untermieter und auch noch zu einem Hund, der Grösse eines Kalbes hat. Während Jesse ganz offen schwul lebt – und auch so aussieht, ist Tomas ungeoutet. Seine Familie würde es weder verstehen, noch damit klarkommen. Vor allem sein älterer Bruder ist stark homophob und hat Tomas deswegen auch schon in seiner Jugend drangsaliert. Auch unter den Kollegen gilt Tomas als heterosexuell. Befriedigung holt er sich bei gelegentlichen Streifzügen durch Clubs, doch Beziehungen sind ihm fremd.
Doch es fällt Tomas schwer seinem neuen Mitbewohner zu widerstehen und er stellt auch noch eine No-Sex-Regel auf. Allerdings wird es im Laufe des Zusammenlebens immer schwieriger sich an die eigenen Regeln zu halten.
From the Ashes ist mein erstes Buch von Daisy Harris. Der Plot ist ziemlich simpel und die Erzählweise flüssig. Die Protas werden zwar nett beschrieben, doch es fehlt ihnen schlichtweg an Tiefe. Für meinen Geschmack dreht sich alles nur um die Gegenwart, aber von ihrem Vorleben erfährt man einfach zu wenig. Da ich auch kein Spanisch spreche, sind manche Gespräche auch irgendwie an mir vorübergegangen. Jesse und Tomas passen zwar gut zusammen, sind aber in ihrer Lebensphilosophie völlig unterschiedlich. Tomas meint es zwar immer gut, schiesst aber oft übers Ziel hinaus. Und er ist sehr, sehr zurückhaltend.
Jesse hingegen ist jung und will sich endlich ausleben. Doch Tomas Verhalten macht es ihm nicht immer leicht. Dazu kommt noch sein Kollege Michael, der immer wieder schlecht über Tomas kennt und versucht diese Beziehung zu hintertreiben. Jesse ist wirklich ein armer Tropf und seine Unsicherheit wird durch das Verhalten von Tomas Bruder noch verstärkt. Die Geschichte ist per se jetzt nicht schlecht, lange in Erinnerung wird sie mir jedoch nicht bleiben. Leider, denn der Plot war ja durchaus ansprechend.