Vy Aleknos kann sein Glück kaum fassen. Er hat seinen Seelengefährten gefunden. Unvermutet, überraschend und zu seiner Erleichterung auch ein Mann. Und was für ein Mann. Ein Bär von einem Mann mit einem freundliche, sanften und fürsorglichen Wesen. Also alles gut? Mitnichten, denn sein Gefährte – Robert Cimino – ist kein seßhafter Wandler und er erkennt Vy auch nicht als einen Gefährten an.
Robert unterdrückt schon viele Jahre seine wahre Natur und kontrolliert seinen Bären. So kann er auch dieses Band zwischen sich und Vy nicht spüren. Der Mann Vy fasziniert ihn und er fühlt sich zu Vy hingezogen. Doch Robert kämpft mit den Dämonen der Vergangenheit und kann sich Vy nicht so öffnen, wie dieser es eigentlich erwartet und erhofft.
Für Vy ist das alles sehr frustrierend und er lässt sich dabei zu Reaktionen hinreissen, die seiner eigentlich nicht würdig sind. Schliesslich ist er ja der Anführer seines Schwarms und sollte sich um seine Leute kümmern. Doch diese Enttäuschung und seine überzogenen Erwartungen bringen sein Leben ziemlich durcheinander. Dabei gibt es Probleme mit anderen Wandlern, die in der Gegend leben. Und auch seine eigenen Leute, die Falken, verlieren immer mehr das Vertrauen in ihren Anführer.
Federherz wurde von zwei Autorinnen geschrieben und ich finde das merkt man dem Buch auch an. Jedoch ist das durchaus nicht negativ. Abwechselnd wird die Geschichte von Rob und Vy erzählt. Jedoch gibt es keine ständigen Wiederholungen und der Lesefluss bleibt bestehen. Man wird also nicht mit ständigen Wiederholungen der Ereignisse gelangweilt.
Die Geschichte fand ich sehr gut und ich mochte vor allem Robert, auch wenn es mir fast ein wenig zu lange gedauert hat, bis er Vy schlüssig erklärt hat wieso er nicht wandeln möchte. Vy hingegen ist extrem temperamentvoll, aufbrausend, leicht eingeschnappt und phasenweise sehr anstrengend. Für den Leser, aber auch für seine Umwelt. Dennoch mochte ich ihn. Er ist ein etwas anderer Held, mit dem man sich erst zusammenraufen muss. Zudem ist er ja lernfähig und mit der Zeit lernt er Robert besser kennen und überdenkt seine Sicht der Dinge und auch vor allem die Erwartungen die er hat.
Durchaus lesenswert, auch wenn man am Anfang bei Vy’s Verhalten die Zähne zusammenbeissen muss.