Trevor ist kein Mann für Beziehungen. Eher für eine Nacht und Spass. Mehr darf man von ihm nicht erwarten und er selbst hat ebenfalls keine Erwartungen an seine Bettgefährten. Beruflich ist er erfolgreich, einsam ist er durch seine Freunde ebenfalls nicht und das Verhältnis zu seinem Stiefvater sehr harmonisch und innig. Also fehlt etwas in seinem Leben? Eher nicht.
Aber dann lernt Trevor James kennen. Und James ist etwas ganz Besonderes. Denn James ist blind und so sind Trevors gutes Aussehen und sein Erfolg für James völlig uninteressant. Aber James verfügt über ausgeprägte Sinne und ein gutes Einfühlungsvermögen. Er spürt, dass Trevor hohe Mauern um sich erreichtet hat und sich dahinter ein viel interessanterer Mensch verbirgt.
Trotz seiner Blindheit meistert James sein Leben sehr gut. Oft geht ihm seine überfürsorgliche Mutter auf die Nerven, aber sie meint es doch nur gut. Manchmal ist es James aber zu viel und kaum zu ertragen. Seine Arbeit mit anderen Blinden füllt ihn aus, doch das nimmt ihm nicht die Einsamkeit in seinem eigenen Haus. Ja, irgendwie schafft er es alleine zu leben. Auch wenn es eine tägliche Herausforderung ist.
Trevor nun in sein Leben zu lassen, ist eine weitere Herausforderung, aber auch Bereicherung. Es ist für James nicht einfach, aber auch Trevor trägt Lasten aus der Vergangenheit mit sich herum, die ihn so vorsichtig werden haben lassen.
Mir gefiel die Dynamik zwischen Trevor und James sehr gut. Und ich mochte sie als Paar, aber als auch unabhängig davon. Sie entwickeln sich auch beide weiter, lernen Kompromisse einzugehen, mutig zu sein und Neues auszuprobieren, auch wenn die Möglichkeit besteht wieder Enttäuschungen zu erleben. Es gibt auch ein paar interessante Nebenstränge, die natürlich am Ende zusammengeführt werden. Allerdings hat das Buch auch ein paar Längen, die es zu überwinden gilt. Das Ende jedoch ist sehr schön und stimmig und typisch Andrew-Grey-romantisch.