Ein Jahr nach dem Tod seiner Mutter, kommt Connor Meecham zurück in seine Heimatstadt. Acht Jahre hat er die Stadt gemieden um sein offensichtliches Scheitern zu verbergen. Durch eine Verletzung hat er in der Vergangenheit sein Stipendium verloren und rutschte nach und nach in die Drogensucht ab. Das Leben hat es mit Connor nicht gut gemeint und nach Gefängnis und Entzug kommt er zurück Mercury. Die Stadt ist ihm fremd geworden, seinen alten Freunden und Bekannten weicht er aus und in seinem Elternhaus wohnt ein Fremder, der es nach dem Tod der Mutter gekauft hat und nun renovieren möchte.
Dabei ist John Ford jetzt nicht der begabteste Handwerker und einen grünen Daumen hat er auch nicht. Doch er gibt sich Mühe und er hat auch keinen Stress. Denn John ist vermögend und kann es sich leisten seine Energie in das Haus zu stecken. Auf Connor wird er aufmerksam, als dieser Tag für Tag von der anderen Straßenseite das Haus beobachtet. Da er auf John nicht gefährlich wirkt, lässt dieser ihn eine Weile gewähren. Doch irgendwann nimmt John Kontakt auf und erfährt so wer Connor eigentlich ist und er erkennt sehr schnell dessen Nöte. Doch ist seine eigene Einsamkeit so groß um sein Haus einem völlig Fremden zu öffnen, von dem er im Grunde nichts weiss?
Die Geschichte von John und Connor wird sehr ruhig erzählt und hat viele bittersüsse Momente. John ist reich, war erfolgreich und ist doch schrecklich einsam nach dem Tod seines Geliebten. Der Umzug nach Mercury hat ihn noch einsamer gemacht. Auch Connor ist einsam, aber im Gegensatz zu John arm, ohne ein Heim, ohne Freunde und vor allem ohne Perspektive. Seine Vergangenheit ist noch immer gegenwärtig und die Rückkehr nach Mercury wird ihm vor allem vom Sheriff erschwert.
John nimmt Connor bei sich auf und gibt ihm Arbeit, denn Connor ist ein geschickter Handwerker und durchaus sehr umgänglich. Nach und nach lernen sie sich kennen und zwischen den unterschiedlichen Männern entwickelt sich eine zaghafte Freundschaft. Für beide ist es schwer sich zu öffnen und zu vertrauen. Vor allem Connor ist durch seine Vergangenheit sehr mißtrauisch und John findet nun den Mut sich mit seiner Beziehung zu Steve auseinanderzusetzen.
Cherry Pie hat schöne, lustige, dramatische und auch traurige Momente. Der Mix gefiel mir sehr gut und Samantha Kane kann wirklich sehr einfühlsam und fesselnd schreiben. Leider hat sie sich etwas zu sehr auf den Augenblick konzentriert und mir fehlten ein wenig mehr Hintergrundinformationen zu John, der ja aus L.A. nach Mercury gezogen ist, um einen Neuanfang zu machen.
Neben den Hauptakteuren, die keineswegs eindimensional beschrieben wurden, lernt der Leser einige der Bewohner Mercurys kennen; unter anderem einen Protagonisten – Evan – der nächsten Geschichte.