George Manning ist es leid der Mann im Schatten zu sein. Nach fast zwanzig Jahren trennt er sich von seinem Geliebten Trick, der ein höchst erfolgreicher und bekannter Countrysänger ist. George will endlich seine Liebe zeigen und leben. Er will ein normales Leben. Und das erhofft er sich mit Carol McGowan, die bei einem Unglück in Cattle Valley schwer verletzt wurde. Schon länger fühlt er sich zu der Bürochefin des Bürgermeisters hingezogen und weiß, dass sie selbst schon in einer Beziehung mit zwei Männern gelebt hat.
Doch genau das lässt Carol zögern. Sie war schon einmal in einer Menage-Beziehung, wurde dann aber unsanft abserviert. Ausserdem liebt George Trick noch immer. Liebe kann man nicht einfach abstellen. Was also tun? Denn George verhält sich extrem fürsorglich, aufmerksam und charmant. Und dann ist da noch Trick, der mit der Trennung nur schwer klar kommt. Zwar versucht der Sänger seinen Verpflichtungen nachzukommen, doch als George wirklich aus seinem Leben weg ist, begreift er erst was er gehabt bzw. verloren hat.
Die Cattle Valley Reihe von Carol Lynne sollte man mit einem gewissen Augenzwinkern und nicht allzu hohen Erwartungen lesen. Die Kurzgeschichten sind flüssig, cozy und simpel geschrieben. Dennoch gibt es immer wieder Drama, schwere Vergangenheiten oder auch aktuelle Probleme. Mir gefällt an dieser Reihe, dass Menschen aller Schichten vertreten sind. Die Protagonisten sind eigentlich nie stereotyp und deswegen langweilt man sich auch nicht.
George und Trick sind seit einer Ewigkeit ein Paar gewesen. Doch George musste sich immer mit der Nebenrolle begnügen und Tricks Öffentlichkeitsarbeit und sein zweites, öffentliches Leben hat George sehr verletzt. Mit Carol will er also einen Neuanfang wagen; auch wenn er seine Gefühle für Trick nicht einfach in die Tonne treten kann. Carol ist zu Beginn skeptisch – verständlich. Sie wurde bereits abserviert und ausgetauscht. Und sie kennt George als loyalen und liebevollen Menschen. Gleichzeitig fühlt sie sich auch irgendwie zu Trick hingezogen, der plötzlich in Cattle Valley auftaucht.
Bent, not Broken ist eine schöne, angenehme Geschichte die ihren Höhen und Tiefen hat. Zu Beginn ist man klar auf Georges Seite, der gekränkt, verletzt und verwirrt ist. Doch dann lernt man auch Trick besser kennen und verstehen. Und es ist durchaus anrührend wie er um George und auch später um Carol kämpft. Was er aufgeben will, als er begreift was eigentlich wirklich zählt. Sehr zu empfehlen.