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VÖ: 01/2017
Genre: Contemporary
Seitenanzahl/Print: 394
Serie: Through hell and back (2)
Meine Bewertung:
5 von 5 Regenbögen
Neun Monate nach Keiths sinnlosen Tod hat Jordan Peterson den Verlust seines Geliebten noch immer nicht verkraftet. Im Gegenteil. Sein Leben befindet sich in einer unaufhörlichen Abwärtsspirale. Beruhigungstabletten und Alkohol sind sein ständigen Begleiter geworden und Jordan vereinsamt zusehends, da er seinen besten Freund Drew und dessen Familie auf Abstand hält. Insgeheim gibt er Drew auch die Schuld an Keiths Tod, doch dies wird nie zwischen ihnen ausgesprochen. Nun, soviel reden sie auch nicht mehr miteinander.
Als unwillkommene und auch lästige Post ins Haus kommt, rafft Jordan sich doch auf dem Ruf des Finanzinvestors Lucas Conover zu folgen. Dieser eröffnet Jordan, dass Keith mit seinem Vermögen eine Stiftung für Kinder plante und dieses Projekt endlich umgesetzt werden müsste. Jordan ist wenig begeistert sich zu engagieren und mit Conover auch noch zusammenarbeiten zu müssen. Doch Keiths Vermächtnis will er dennoch ehren und sein Andenken hoch halten. Also springt er über seinen Schatten.
Lucas Conover, der eine tragische Kindheit und Jugend hinter sich hat, erkennt sofort einen Süchtigen wenn er ihn sieht. Und er hält nur wenig von dem arroganten Arzt, der so gar nicht zu dem freundlichen und großzügigen Keith zu passen scheint. Doch Lucas hat diese Aufgabe übernommen und er ist auch willens sie umzusetzen. Egal wie sehr er dem Chirurgen zusetzen muss.
Teil zwei der Through Hell and Back Reihe von Felice Stevens ist nicht minder emotional und aufwühlend geraten. Bei Seite 65 war der erste Griff zu den Taschentüchern nötig. Jordan, den man ja schon aus dem ersten Teil kennt, versinkt völlig in seiner Trauer um Keith. Längst ist er abhängig von Xanax, die er sich irgendwann dann illegal besorgen muss. Er ist völlig unfähig die Menschen, die ihn lieben in sein Leben oder sich gar helfen zu lassen. Erst der glatte Lucas bewirkt so etwas wie ein Erwachen aus seiner Lethargie und seiner Untröstlichkeit.
Dabei hat Lucas selbst eine harte Vergangenheit, die ihn immer wieder einholt. Vor allem als er Ash, seinem Pflegebruder, wieder begegnet. Lucas ist unversöhnlich und kann Ash den Verrat nicht verzeihen. Dabei war doch alles ganz anders und viele Mißverständnisse stapeln sich vor einer Aussöhnung. Doch er und Jordan kommen sich näher. Auch wenn Lucas damit rechnen muss nur ein Ersatz für Keith zu werden. Allerdings ist der tote Keith weniger das Problem, sondern Jordans Sucht.
After the Fire ist eine gelungene Fortsetzung, die wirklich sehr berührt. Der Leser durchlebt die Tragik Lucas’ Vergangenheit, aber auch die grenzenlose Trauer von Jordan, der sich darin komplett verliert. Doch es ist auch eine Geschichte die Mut macht und Hoffnung vermittelt, wenn man glaubt es geht überhaupt nicht mehr weiter.