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VÖ: 05/2019
Genre: Contemporary
Seitenanzahl/Print: 300
Meine Bewertung:
3.5 von 5 Regenbögen
Seit Monroe Wellman seine Eltern bei einem Flugzeugabsturz verloren hat, befindet sich sein Leben in der Abwärtsspirale. Es besteht nur noch aus Party, Alkohol und Männer. Wirkliches Interesse an dem geerbten Firmenimperium besteht nur bedingt und Monroe weiß es in guten, kompetenten Händen.
Erik Kesten, der seit vielen Jahren eng mit Monroe befreundet ist, kann nur hilflos zusehen. Immer wieder rettet er Erik aus brenzligen Situationen; ist immer für ihn verfügbar und belastbar. Aber Erik ist auch vom ersten Tag an rettungslos in Monroe verliebt. Zwar weiß er, dass diese Gefühle nicht erwidert werden, aber er ist auch nicht bereit jemand anderen in sein Leben zu lassen.
Doch Erik wird müde und immer hoffnungsloser. Monroes Eskapaden nehmen an Intensität zu und Monroe begreift nicht, dass es kein Spass mehr ist. Sondern dass er im Begriff ist sich zu Tode zu trinken. Ein Ultimatum Eriks verschärft die Situationen noch weiter ….
The Hate You Drink ist eine sehr intensive Geschichte, die dem Leser viel Kraft und Durchhaltevermögen abverlangt. Monroe ist sehr schwierig, rücksichtslos und auch selbstsüchtig. Erik und er sind sehr eng und Monroe ist es gewöhnt alles zu nehmen und zu fordern. Erik selbst ist nicht in der Lage Grenzen zu ziehen, bis auch er wirklich nicht mehr kann.
Im Gegensatz zu Monroe hat Erik jedoch eine Familie, die ihn auch unterstützt und immer für ihn da ist. Vor allem Eriks Eltern beobachten Monroes Entwicklung und den fatalen Einfluss auf Eriks Leben mit Argusaugen.
Sie sind es dann auch, die Monroe die nötige Hilfe verschaffen. Eine Hilfe, die Monroe aber gar nicht will. Und es kostet ihn viel Energie sich auf diese Reise zu sich selbst zu begeben. Gemeinsam mit Saul, dem Therapeuten, verbringt Monroe eine einsame Zeit im Ferienhaus der Kestons. Es ist eine schmerzhafte Zeit, die Monroe alles abverlangt. Der körperliche Entzug ist die Hölle, aber seine geistige Heilung ist noch viel schwieriger und schmerzhafter.
Stück für Stück wird seine Familiengeschichte aufgerollt, die schwierige Beziehung zu seinem Vater und dem Erkennen seiner Gefühle für Erik.
Doch nicht nur Monroe ist ein Süchtiger. Auch Erik ist süchtig. Süchtig nach Monroe und süchtig danach ihm zu helfen, ihn nicht loszulassen, nicht fallen zu lassen. Die Trennung ist auch für Erik sehr schmerzhaft und schwierig. Denn sie brauchen einander, auch wenn sie einander nicht immer gut tun. Erik leidet genauso wie Monroe und noch mehr als dieser die unterschiedlichen Phasen des Entzugs durchmacht und für sein Elend natürlich einen Sündenbock – Erik – benennt.
Diese Geschichte war für mich wirklich echt hart zu lesen. Sie ist handwerklich gut gemacht. Allerdings hatte ich ein Problem mit den Helden. Jetzt nicht als Person, denn ihr Charakter ist sehr gut dargestellt, ihre Probleme gut erklärt und der Hintergrund wird beleuchtet. Aber diese Friends-to-Lover-Dynamik konnte bei mir nur schwer punkten. Dazu ist Monroe zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Ihm habe ich die Gefühle für Erik dann nur schwer abnehmen können.
Leider nicht ganz so gut gelungen, wie erhofft.