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VÖ: 10/2018
Genre: Contemporary
Seitenanzahl/Print: 355
Meine Bewertung:
5 von 5 Regenbögen
Kurz vor dem Ende seiner aktiven Dienstzeit, gerät der Soldat Jed mit seiner Kampfgruppe in einen Überfall, bei dem er schwer verletzt wird. Doch er hat noch Glück im Unglück, denn sein bester Freund und Kamerad Paul stirbt bei diesem Angriff. Jed, der überdies auch noch an einer chronischen Magenerkrankung leidet, nimmt seinen Abschied und muss nach dem Aufenthalt im Krankenhaus erst einmal sein Leben neu sortieren. Gar nicht so einfach, wenn man sich seiner Familie schon vor vielen Jahren entfremdet hat und man keinen Platz zum Leben hat.
Doch Jed kehrt in die Stadt seiner Kindheit heim und bleibt für kurze Zeit bei seinem Bruder. Doch die Brüder sind sich fremd und verstehen sich nicht. Da bekommt Jed die Gelegenheit sich ein Zimmer beim Bruder seiner Schwägerin zu mieten. Ein Haus an einem See und in der Einsamkeit. Ein Ort, an dem Jed wieder zu sich und sich selbst finden kann.
Max ist wenig angetan von seinem neuen Untermieter. Doch das Geld ist willkommen und bei ihm sowieso knapp. Denn Max arbeitet als Schiffsbauer und leidet an Epilepsie. Also ist auch sein Leben nicht ganz einfach und nur durch seinen Begleithund überhaupt zu meistern. An seinen neuen Mitbewohner muss er sich erst gewöhnen und sie führen ein relativ stilles, schweigsames aber nicht unangenehmes Leben nebeneinander her.
Doch sie tun sich gegenseitig auch gut und ergänzen sich. Doch Jed und Max sind nicht nur an Geist und Körper verletzte Menschen, sondern sie hüten auch Geheimnisse voreinander. Geheimnisse, die das langsam gewachsene Vertrauen zerstören, aber auch lebensbedrohlich sein können.
Diese Geschichte ist unglaublich mitreissend, emotional und berührend zu lesen. Garrett Leigh beschreibt die Entwicklung und Annäherung von Jed und Max sehr langsam und sehr glaubwürdig. Auch ihre körperlichen und mentalen Schwierigkeiten werden in diesem Buch immer wieder so eingebracht, dass sie die Geschichte abrunden und ihre Persönlichkeit noch realistischer und greifbarer machen.
Es ist keine einfache Geschichte. Sie ist phasenweise hart zu lesen und nimmt den Leser psychisch mit. Diese Männer haben soviel durchgemacht und ja, sie haben auch Momente der Schwäche und ihre Verzweiflung und manchmal auch Hoffnungslosigkeit blitzen immer wieder hervor. Aber sie sind Kämpfer, die sich dennoch nicht unterkriegen lassen.
Neben diesen Problemen müssen sie aber auch noch ihre Vergangenheit meistern und im Falle von Jed sich seiner Familiengeschichte stellen. Eine wahre Herausforderung, auch wenn Jed trotz seiner langen Abwesenheit noch immer Freunde in seinem Städtchen hat, die ihm bedingungslos zur Seite stehen.
Für mich eine der besten und schönsten Geschichten dieser Autorin und eines meiner Highlights im Jahr 2018.
Auch Gabi von Laberladen hat diese Geschichte gelesen und rezensiert: