Der Morgen nach einem One-Night Stand kann immer etwas merkwürdig sein. Doch Jude hätte auf das mehr als nur seltsame und auch verletzende Verhalten seines Hook-ups Seth wirklich verzichten können. Dabei war Jude doch nur auf der Suche nach etwas Zerstreuung und Gesellschaft. Nach seiner Trennung – die nicht von ihm ausging – hadert er mit der Welt, der Liebe und seiner überfürsorglichen Familie.
Seth hingegen hat keine Familie. Er hat eine Katze und seine beste Freundin – das wars. Mit Kindern kommt er wunderbar klar und Seth liebt seinen Job als Lehrer. Allerdings ist Seth auch einsam und durch seine Ticks unfähig sich auf eine Beziehung einzulassen. Zumindest ist es schwierig geeignetes Beziehungsmaterial zu finden, das mit seine Angstzuständen und scheinbar irrationalem Verhalten auch zurecht kommt.
Dann trifft er auf Jude und diese eine Nacht verläuft ganz wunderbar. Doch leider löst Jude unbeabsichtigt eine Panikattacke bei Seth aus und schon trennen sich ihre Wege wieder. Allerdings nur für kurze Zeit, denn Seth entpuppt sich als Lehrer von Judes kleiner Nichte. Und so treffen sie sich erneut.
Die Geschichten, die sich mit PTSD beschäftigen sind meist sehr schwermütig und trübsinnig. Bei dieser Geschichte ist das nicht der Fall, denn Logan Meredith schreibt sehr amüsant und unterhaltsam. So richtig zünden konnte die Story bei mir jedoch nicht. Seth ist ein sehr problematischer Charakter, dem wirklich schlimme Dinge passiert sind. So wurde er Opfer eines körperlichen Übergriffs, dann wurde er als Kind von seinem Vater verlassen und zu allem Übel hat er auch noch sehr jung seine Mutter verloren. Mit all diesen Verlusten kann Seth nicht umgehen und er macht es Jude auch nicht einfach.
Jude ist ein netter Kerl, der jedoch einfach zu ungeduldig ist. Seine Familie möchte ihn glücklich sehen und Jude will unbedingt eine eigene Familie haben. Allerdings übersieht er für lange Zeit, dass Seth zwar das Gleiche will, aber einfach Zeit braucht. So kommt es immer wieder zu unschönen und auch problematischen Situationen. Die Geschichte war nicht schlecht, aber es braucht doch etwas Geduld und guten Willen sich länger mit dem neurotischen Seth zu beschäftigen.