Als Tomas Vater stirbt und seine Mutter mit Depressionen kämpft, zieht Tomas mit ihr zu den Großeltern nach Miami und sein Großvater übernimmt die Rolle des Vaters, Erziehers und Vertrauten. In der neuen Schule muss Tomas sich erst zurechtfinden und macht dort Bekanntschaft mit Marc. Ein schmaler Einzelgänger, der bei den Lehrern wenig angesehen ist, keine Freunde hat und sich hinter schnippischen Bemerkungen versteckt. Doch Tomas hat ein gutes Herz und versucht Marc kennenzulernen. Da holt er sich erst eine blutige Nase, doch dann entwickelt sich zwischen den Jungen eine fragile Freundschaft.
Marc lebt in keinen guten Verhältnissen. Seine Mutter ist tot und sein Vater – ein Cop – ist ein gewalttätiger Säufer, der seinen Sohn bei jeder sich bietenden Gelegenheit verprügelt und verbal demütigt. Der Junge hat niemanden an den er sich wenden kann und hat sich schon früh in seine eigene Welt zurückgezogen. Tomas ist sein erster und einziger Freund. Zwar hat Tomas Familie keine besondere Freude mit dieser Freundschaft, doch die Jungen finden immer wieder einen Weg um sich zu sehen. Ihre Freundschaft ist nicht immer einfach und Marc, wie auch Tomas spüren dass da mehr zwischen ihnen ist. Allerdings kommt dies nie wirklich zur Sprache und plötzlich eskaliert die Lage in Marc’s Elternhaus. Dann zerbricht diese kleine Welt und Marc und Tomas werden für Jahre getrennt.
Marc und Tomas sind Nebenakteure in den ersten Büchern dieser Reihe und die Autorin deutete ihre Beziehung immer nur vage an. Im zweiten Teil verlässt Tomas die Wohngemeinschaft und lässt Marc zurück. Im dritten Teil von Sunshine and Happiness erfährt man nun alles über diese komplizierte und herzzerreissende Beziehung. Wie immer schreibt Skylar M. Cates sehr intensiv, berührend und auch aufwühlend. Tomas ist nun ein Krankenpfleger und geht zurück nach Miami um sich um seinen Großvater zu kümmern, der an Alzheimer leidet.
Zwar will er voran kommen und sein Glück finden, doch ohne Marc erscheint ihm alles so leer. Marc ist seine erste Liebe und keine Beziehung war jemals von Belang. Auch Marc kommt nicht über seine Gefühle für Tomas hinweg. Es zieht ihn zu Tomas, doch er fühlt sich nicht genug. Marc fühlt sich nie genug und ist tief in seiner Vergangenheit gefangen. Vertrauen kann er niemanden. Nicht einmal sich selbst. Ihre Geschichte ist wirklich unglaublich tiefgreifend und intensiv. Die Erzählweise – Gegenwart – ist etwas gewöhnungsbedürftig und die Autorin wechselt auch immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her. Jedoch gewöhnt man sich schnell daran und so kommt man der tragischen Vergangenheit sehr nahe.
Marc ist ein unsicherer und gebrochener Mensch, der über keinen Selbstwert verfügt. Seine Bedürftigkeit und seinen Kummer versucht er hinter seinem impulsiven Wesen und seiner Scharfzüngigkeit zu verstecken. Tomas ist hingegen ein Keeper und ein feinfühliger, warmherziger Mensch. Er durchschaut Marc sehr schnell, doch es dauert viele Jahre bis Marc ihn wirklich bis in den letzten Winkel seines Herzens lässt. Trotz der Erzählweise ist dieses Buch großartig und bewegend. Volle Leseempfehlung.