Washed Up – E.M. Leya

Washed Up - E.M. Leya

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VÖ:
06/20168
Genre: Contemporary
Seitenanzahl/Print: 235

Meine Bewertung:
5 von 5 Regenbögen

Del glaubt die Geschichte seiner Großeltern gut zu kennen. Doch dann verändert ein Fundstück aus vergangener Zeit seine Sicht auf die Dinge und plötzlich scheint die Vergangenheit und die Geschichte seines Großvaters Arthur in einem völlig anderen Licht. Und die Vergangenheit drängt sich schlagartig in die Gegenwart von Del und Arthur.

Del ist im Baugewerbe und Arthur ist sein letzter, lebender Verwandter. Doch Arthur ist alt und bedürftig. Seit geraumer Zeit lebt er deswegen in einem Pflegeheim, da er dort die nötige Beschäftigung und Versorgung bekommt. Del selbst ist Single und nur sein Großvater weiß, dass er schwul ist. Doch Del lebt auch in keiner Gegend, wo man so etwas an die große Glocke hängt.

In Kalifornien lebt Quinn. Auch er hat eine bedürftige und alte Angehörige. Doch seine Großmutter Clara lebt bei ihm im Haus und sie bedeutet ihm alles. Der Zufall führt nun Del und Quinn über das Internet zusammen. Ihre Großeltern waren im zweiten Weltkrieg ein Liebespaar, das jedoch von den Umständen der  Zeit und durch Claras Vater getrennt wurde.

Nach 70 Jahren sehen sich Clara und Arthur nun wieder, doch selbst diese unvorstellbar lange Zeit konnte die Gefühle für einander nicht verwischen. Eine Liebe, die die Zeit überdauert hat. Während die zwei alten Liebenden scheinbar dort anknüpfen, wo ihre Liebe so drastisch getrennt wurde, lernen sich Del und Quinn erst kennen. Doch die Zeit ist gegen sie. Und ein halber Kontinent liegt zwischen ihren Leben.

Was für eine schöne und entzückende Geschichte. Ja, entzückend! Clara und vor allem Arthur sind wunderbar. Und ihre Geschichte ist einfach nur herzerwärmend. E.M. Leya konnte mich voll und ganz fesseln. Doch es gibt ja auch noch Del und Quinn. Und sie sind erst noch gefangen in ihren aktuellen Leben und Vorstellungen. Erst die Geschichte ihrer Großeltern öffnet ihnen die Augen, dass es vielleicht keine zweite Chance geben könnte.

Während Quinn sich sehr schnell festlegt und mit seinen Gefühlen auch nicht hinter dem Berg hält, agiert Del etwas zögerlicher und er hält Quinn auf Abstand. Denn ein gebrochenes Herz kann er nun wirklich nicht gebrauchen. Doch Quinn ist ziemlich nachdrücklich, auch wenn er Del auch verstehen kann; ihm etwas Zeit geben möchte.

Für mich hat diese Geschichte funktioniert, weil es sich bei Del und Quinn um erwachsene Männer mit einer gewissen Reife und Lebenserfahrung handelt. Sie sind beide Anfang vierzig, haben sich ein Leben und eine Existenz aufgebaut. Natürlich fühlt in ihrem Leben etwas und sie würden diese Lücke sehr gern füllen, doch sie sind beide doch auch realistisch. Vor allem Del ist da sehr zaghaft, was aber natürlich an seinem Wohnort und der Einstellung der Menschen liegt.

Wirkliche Schwächen konnte ich bei dem Buch eigentlich nicht entdecken. Es ließ sich flüssig lesen, konnte mich fesseln und hat mich zum Lachen, Schmunzeln und Nachdenken gebracht.

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