Der Undercover-Cop Richie kämpft sich zurück in die Normalität, aus die ihn eine Entführung gerissen hat. Doch die Monate der Gefangenschaft und Folter haben ihre Spuren hinterlassen. Seine Beziehung zu dem Psychologen Bryce geht in die Brüche und der Schreibtischjob macht ihn nicht glücklich. In seinem Elend und seinen Selbstzweifeln gefangen distanziert er sich auch von seinem Freundeskreis.
Bryce kämpft. Mit sich, gegen sich. Gegen die Traurigkeit und den Verlust. Obwohl Richie ihn verlassen hat, ist er doch Teil seines Lebens. Jeden Morgen sehen sie sich, wenn sie zur Arbeit fahren. Und sie arbeiten auch noch im gleichen Gebäude. Für Bryce ist es kaum noch zu ertragen. Richie hat ihm das Herz gebrochen und Bryce kann einfach nicht abschließen. Und dann drängt sich Richie sich wieder in sein Leben und Bryce muss sich eingestehen, dass die Monate der Trennung die Gefühle nicht verschwinden haben lassen.
Die Geschichte ist intensiv und düster. Sie gibt zwar auch Hoffnung und hat auch ein paar humorvolle Szenen für den Leser parat, doch der Grundton ist schwer und voll von Trauer, Selbstzweifel und unangenehmen Wahrheiten. Diesen müssen sich Richie, wie auch Bryce stellen und sich mit ihnen beschäftigen. Ob sie nun wollen oder nicht. Ganz überzeugen konnte mich die Geschichte nicht. Dazu hätte es wohl noch ein paar Seiten bedurft, auf denen noch mehr auf die Gefühle und ihre Aufarbeitung von Richies Drama eingegangen wird.
Dennoch mochte ich diesen Teil der Shining Armor-Reihe. Er kann als Stand Alone gelesen werden, da es nur dünne Verbindungen zu den Protagonisten der ersten Geschichte gibt. Richie und Bryce sind gut beschrieben und sympathisch. Ihre Handlungen und Gefühle sind durchaus nachvollziehbar, aber oftmals halt schon sehr intensiv. Dazu muss man einfach in der Stimmung sein.