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Verlag: Cursed Verlag
VÖ: 05/2018
Genre: Contemporary
Seitenanzahl/Print: 216
Serie: Zum Mitnehmen (1)
Meine Bewertung:
5 von 5 Regenbögen
Jeden Morgen sieht Liam Turner diesen Paradiesvogel, den er insgeheim Jay nennt. Er kennt ihn nicht und hat auch noch kein Wort mit dem Mann gewechselt. Doch Liam würde gern. Sehr gern sogar. Aber wie soll er ihn ansprechen? Aber wieso interessiert er sich überhaupt für diesen Mann, der ganz offensichtlich schwul ist. Und Liam ist nicht schwul. Auf gar keinen Fall. Also nie im Leben. Und wenn er es sich nur oft genug sagt, dann ist es auch so.Auch Jay hat Interesse an Liam und irgendwann ergibt sich ja doch die Gelegenheit und sie kommen ins Gespräch. Dabei zeigt sich schnell, dass Jay - der eigentlich James heisst - ohne Filter zur Welt gekommen ist und ohne Punkt und Komma zu reden vermag. Er amüsiert Liam und er ruft auch immer öfters unerwartete und unerwünschte Gefühle in Liam hervor. Als Jay dann eines Tages Opfer eines Gaybashing wird, wächst Liam - der mit einer alten Beinverletzung zu kämpfen hat - über sich hinaus und wird Jays Held und Retter.
Loving Jay ist eine wunderbar lustige und herzerwärmende Geschichte, die mich oft zum Lachen gebracht hat. Die Autorin spart weder mit witzigen Begebenheiten, amüsanten Dialogen und haarsträubenden Begebenheiten. Jay und Liam sind wirklich wundervoll und passen wie Topf und Deckel zueinander - auch wenn sie das nicht wissen können und sie sind ja auch wirklich sehr, sehr unterschiedlich. Während Liam sehr solide ist und ein ruhiges Leben führt, ist Jay eine männliche Drama-Queen. Alles kann sofort zum Drama werden und Jay ist extrem emotional. Aber er ist so liebenswert und liebenswürdig, dass man ihm seine Eskapaden als Leser sehr gern verzeiht.
Liam ist sehr beschützend und wächst über sich hinaus. Seine eigene Sexualität ist ihm irgendwie fremd und wirklich geliebt hat er auch noch nicht. Doch mit Jay kommt auch die Liebe in sein Leben. Einerseits ist das natürlich wunderbar, andererseits eine mittlere bis große Katastrophe. Denn Liams Vater lehnt es strikt ab einen schwulen Sohn zu haben. Auch wenn er noch vier heterosexuelle Söhne hat, die die Familienehre (!) hochhalten können. Doch Liam steht seinen Mann und Jay erweist sich als einfühlsamer und mehr als umgänglicher Partner, der Liams Leben bereichert und ihm ein ganz neues Lebensgefühl vermittelt.
Diese Rezension wurde ursprünglich zum Original geschrieben, doch an meiner Grundmeinung hat sich bei dieser Übersetzung ja nichts geändert. Anmerken möchte ich jedoch, dass es der Übersetzerin wirklich gut gelungen ist das Wesen von Jay einzufangen und ihn in seiner Verpeiltheit und Liebenswürdigkeit vorzustellen. Auch Liam, aus dessen Sicht die Geschichte ja erzählt wird, kommt dem Original ganz, ganz nah. Großartiger Job, Jessica Hartmann!
Zweiter Punkt ist das Cover, das für den Verlag etwas ungewöhnlich ist. DOCH, für diese Geschichte fand ich dieses poppige Cover absolut passend. Auch das Original sticht hierbei ja durchaus ein wenig heraus. Insofern - alles richtig gemacht.
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