Nach seinem Outing fliegt Mallory Halston aus seiner Familie und landet auf eigenen Beinen. Irgendwie schafft er es weiter aufs College zu gehen und sich sein Leben zu finanzieren, ohne dabei seine Selbstachtung zu verlieren. Beziehungen hat er keine, da er sich auf sein Studium und seine Arbeit konzentriert. Der smarte Anwalt Archer Hawkins ist jedoch ziemlich ‚aufdringlich‘ und lässt sich nicht so leicht zur Seite schieben. Am Ende gibt Mallory doch nach und scheint mit Archer endlich sein Glück zu finden. Doch dann wird Archer in einen Unfall verwickelt und stirbt. Wieder verliert Mallory alles und wird auch noch von der bösartigen Mutter des Geliebten aus der gemeinsamen Wohnung gejagt.
Neue Stadt, neue Arbeit, neue Identität. Mallory versucht einen Neuanfang. Und wieder ist es ein Mann, der versucht ihn aus der Reserve zu locken. Und wieder ist es ein Anwalt – Dan Mortimer. Der ist fasziniert von dem scheuen Barkeeper mit den traurigen Augen und dem distanzierten Benehmen. Doch Daniel hat Geduld; sehr viel Geduld. Und das macht sich irgendwann bezahlt. Mallory, der sich nun Carter nennt, beginnt zu heilen und kann sein Herz wieder öffnen. Und Daniel ist auch ein besonderer Mann, der Carter viel Zeit, Zuneigung und eben Geduld entgegenbringt.
Mallory/Carter könnte nicht glücklicher mit Daniel sein. Doch dann lernt er Daniels Collegefreund und ersten Liebhaber kennen. Es ist niemand anderer als Archer Hawkins, der den Unfall doch überlebt hat und sich monatelang zurück ins Leben kämpfen musste; dabei unsägliche Schmerzen erleiden und auch noch mit Mallorys Verschwinden leben musste.
Dass es Carter angesichts dieser Entwicklungen völlig von der Rolle ist, ist nachvollziehbar. Archer, Carter und eben Daniel stehen vor einem riesigen, emotionalen Problem. Und das scheint kaum zu bewältigen zu sein. Auch wenn Carters Freunde Kes, Denver und East eine glückliche Beziehung führen, so muss ist es doch keine Lösung. Oder doch?
Die drei Männer sind wirklich nicht zu beneiden und es gibt auch viele Missverständnisse, Unsicherheiten und Erwartungen unter einen Hut zu bringen. Der Leser zweifelt niemals an den Gefühlen zwischen Carter und Archer, sowie Carter und Daniel. Doch Daniel und Archer haben ebenfalls eine Vergangenheit und auch hier gibt es noch Gefühle, die nach ihrer Wiedervereinigung (vielleicht auch mit Carter) als Katalysator wiederaufleben.
An sich fand ich die Geschichte toll. Ich mochte die Dynamik zwischen den Handelnden sehr gern und auch wie ihre Entwicklung beschrieben wurde. Die Beziehungen müssen ja neu sortiert, analysiert und aufgestellt werden. Es war auch sehr schön die Helden des ersten Teils wiederzusehen und Einblick in die Entwicklung ihrer Beziehung zu bekommen. Ein wenig enttäuscht hingegen war ich von den intimen Begegnungen. Da hätte ich etwas mehr erwartet. Für mich waren die Sex-Szenen waren ein wenig zu routiniert und zu zahm. Das kann JJ Harper besser. Und doch hat mich die Geschichte mit einem Lächeln zurück gelassen, auch wenn man viele Emotionen durchleben muss.