Die Seele im Metall – Rhys Ford

Die Seele im Metall - Rhys Ford

Obwohl sein Vater ihm sein ganzes Lebens schlecht behandelt, verprügelt und auch verbal missbraucht hat, fühlt sich der Schweißer Jake Moore sich für ihn verantwortlich. Jetzt, wo er an der Schwelle des Todes steht. Doch der alte Kerl, so krank er auch sein mag und so schlecht seine Prognose auch ist, stirbt einfach nicht. Und damit hängt Jake weiterhin in einer Warteschleife, die ihn immer weiter in Depressionen zieht.

Dallas Yates ist fasziniert von diesem scheuen, attraktiven Mann. Und er erkennt auch die tiefe Traurigkeit, die Jake ständig begleitet und immer wieder in seinen Augen und seinen Gesten zu sehen ist. Zwar fühlt er sich zu Jake hingezogen, doch Dallas erkennt auch sehr schnell, das Jake erst einen Freund braucht; eine Stütze. Alles andere kann und muss warten. Zum Glück ist Dallas ein sehr geduldiger Mensch. Und er wird alle Geduld und Stärke benötigen um Jake durch schwere Zeiten zu helfen und sich dabei aber selbst nicht zu verlieren.

Rhys Ford und ich hatten keinen guten Start und eigentlich wollte ich nichts mehr von ihr lesen. Doch diese Geschichte konnte mich dann doch etwas versöhnen. Drama gibt es viel, doch es spielt sich in den Köpfen der Männer ab. Es ist keine laute Geschichte, auch wenn Jakes Vergangenheit drastisch und düster ist. Sehr eindringlich wird sein beengtes Leben beschrieben, seine Ängste und Sorgen. Aber auch seine Sehnsüchte, die so fern erscheinen.

Manchmal ist das Buch schon zu ruhig, dass es gewisse Längen mit sich bringt. Die Sprache ist sehr poetisch, was mir ganz gut gefallen hat. Aber da es eben auch ein wenig spannungsarm ist und sich viel in den Köpfen der Männer abspielt, kommt man gelegentlich in die Versuchung diese Längen einfach zu überblättern.

Von Dallas und Jake erfährt man sehr viel, auch wenn das Hauptaugenmerk auf Jake und seiner Entwicklung liegt. Doch auch Dallas hat einen dunklen Fleck in seiner Vergangenheit, der durchaus auch in seine Gegenwart hineinspielt. Durch Dallas Freundin Celeste kommt auch noch ein wenig Humor in die Geschichte, die ansonsten doch extrem deprimierend und schwermütig wäre. Trotzdem hat sie mir ganz gut gefallen, auch wenn sie nicht vollständig überzeugen konnte.

 

 

 

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