Henry Clueley ist zurück in Glamour und wünscht sich gleich wieder weit weg – zurück nach D.C., wo er in den letzten Jahren gelebt und gearbeitet hat. Doch seine nun verwitwete Mutter braucht Hilfe und Henry hat immer das gemacht, was von ihm erwartet wurde. Dennoch erlebt er einen kleinen Kulturschock und er fühlt sich auch schrecklich einsam in der Provinz. Zudem nun auch sein bester Freund Anthony glücklich verheiratet ist, womit ihm etwas der Anschluss und die Gesellschaft fehlt.
Dem Streifenpolizist Locke ist der reiche Bengel, Henry, ein Dorn im Auge und Locke verpasst ihm ein Ticket nach dem anderen, da Henry gerne zu schnell mit seinem Auto durch die Gegend braust. Dabei haben sie eine gemeinsamen Moment, wo sie sich sehr nahe waren. Doch Locke geht keine Bindungen ein und stösst die Menschen lieber mit seinem abweisenden und schnoddrigen Verhalten von sich. Einzig seinen jüngeren Bruder James liebt er, auch wenn er vor James kleine Geheimnisse hat.
Henrys Gefühle für Locke sind ambivalent und als er und Locke zusammenarbeiten müssen, wird Henrys Leben noch anstrengender und verwirrender. Zwar fühlen sie sich zueinander hingezogen, doch Locke bringt auch immer wieder Distanz zwischen sie. Mangelndes Vertrauen und Selbstbewusstsein, prägende Erfahrungen in der Kindheit und Gedankenlosigkeit sorgen für Verletzungen und Verstimmungen auf beiden Seiten. Ein Happy End scheint kaum machbar zu sein, da sie sich auch beide mit Problemen in ihren Familien herumschlagen müssen.
Der dritte Teil der Guy-Reihe konnte mich leider gar nicht überzeugen. Und 3 Sterne sind auch nur dem wirklich guten Schreibstil der Autorin geschuldet. Während Henry – zwar etwas scheu und ohne Selbstvertrauen – ein toller und liebenswerter Charakter ist, lässt einen Locke nur sprachlos zurück. Rücksichtlos, egoistisch, geheimniskrämerisch und verletzend. Es dauert echt bis zur Hälfte des Buches, bis man ihn ansatzweise verstehen kann. Irgendwann mag man ihn dann und gleich darauf liefert er wieder eine Eskapade nach der anderen, die ihn gleich wieder auf die Blacklist zurück schicken.
Ich muss gestehen, dass ich Locke schon sehr bald mit einem Fusstritt zum Teufel geschickt hätte. Der arme Henry hat sich echt zuviel gefallen lassen, auch wenn er gegen Ende hin dann wohl seine Stärke gefunden und dem unwürdigen Spiel ein Ende gemacht hat. Natürlich gibt es ein Happy End, aber Locke ist eindeutig ein Bad Boy, für den man nur wenig Sympathie empfinden kann. Nur eine schlechte Kindheit kann keine Entschuldigung für ein solch rüdes und verletzendes Verhalten sein.