Seit dem Tod ihrer Mutter geht es für Josten und seinen kleinen Halbbruder Isaac bergab. Absoluter Tiefpunkt ist nun die Obdachlosigkeit, in der sie sich seit einigen Tagen befinden. Nachdem Josten auch noch seinen Job verloren hat, schmeisst ihn ihr Vermieter aus dem Haus und behält ihren kargen Besitz ein. So landen Jos und Isaac auf der Strasse. In einer regnerischen Nacht werden sie von dem Cop Kip Rogers gefunden. Kip hat Mitleid mit den Brüdern und stellt den Kontakt zu Donald her, der bei der Jugendfürsorge arbeitet.
Ausserdem nimmt er Jos und Isaac bei sich, in seinem Haus, auf. Während Isaac sich relativ schnell mit den neuen Umständen abfindet, bleibt Jos zurückhaltend. Die Erfahrung hat ihn gelehrt, dass es nichts ohne Gegenleistung gibt. Doch Kip überrascht ihn. Denn der Cop fühlt sich zwar mit der Zeit zu Jos hingezogen, hält sich jedoch zurück. Stattdessen kümmert er sich um ihn, leiert Hilfe bei seinen Freunden an und lässt ihn weiter bei sich wohnen. Jos fällt es nur schwer Hilfe anzunehmen und er fühlt sich unzulänglich richtig für seinen kleinen Halbbruder sorgen zu können.
Langsam lichtetet sich das Grau und Hoffnung keimt in Jos auf, der mit Donalds Hilfe Zuwendungen und die Chance auf Wohnung und Arbeit bekommt. Doch dann taucht plötzlich die Tante von Jos und Isaac auf. Eine Frau, die Jos kaum kennt und deren Erwartungen und Forderungen ihn schlicht überfordern und ängstigen.
Auch im dritten Teil der Carlise Cops weiss Andrew Grey wieder zu verzaubern. Die Geschichte ist flüssig, fluffig und sehr berührend geschrieben. Der Polizist Kip hat eben eine unschöne Trennung hinter sich. Wobei es wohl keine richtige Beziehung war und sein Ex ziemlich manipulativ agiert. Doch tiefere Gefühle scheint Kip für den Anwalt nicht gehabt zu haben, der ständig versucht hat ihn zu verändern.
Josten ist scheu, misstrauisch und vorsichtig. Kein Wunder, nach den Erfahrungen in der Vergangenheit. Ständig sorgt er sich und hinterfragt Kips Verhalten und das seiner Freunde. Es dauert eine Weile bis der junge Mann Vertrauen fasst und sich schliesslich sich mit seinen wachsenden Gefühlen für Kip auseinandersetzt. Dabei gibt der Autor seinen Helden aber wirklich viel Zeit und die Beziehung wächst nur langsam und zaghaft. Kip, wie auch Josten stammen aus schwierigen Familien. Alkohol und Verlust ist dabei immer wieder Thema. Doch auch wenn die Geschichte ihre tragischen Augenblicke hat, überwiegen die positiven Momente.
Klingt sehr interessant! Die Reihe kommt definitiv auf meine to-read-list. 🙂