Liam Hesters und Jason Thorn lernen sich im Urlaub in der Türkei kennen und schliessen sehr schnell Freundschaft. Beide sind sie aus England, beide urlauben sie alleine und beide haben sie eine mehr oder weniger schmerzhafte Trennung hinter sich. Während Liam out und proud ist; mitten im Leben steht und weiss was er will, hat Jason keine Ahnung was in der Vergangenheit falsch gelaufen ist. Obwohl er seine Exfrau geliebt hat, fühlt er sich unvollständig und konfus. Vor allem in Bezug auf Liam, der ihn auf eine Art und Weise anspricht, die er nicht versteht.
Jason und Liam kommen sich im Laufe der Tage rasch näher, gehen jedoch jeden Schritt behutsam an. Liam will den unbedarften Jason nicht verschrecken, auch wenn dieser durchaus neugierig ist. Doch während Jason sich beim Sex wenig scheu zeigt, schreckt er vor der emotionalen Seite bzw. vor einem Out-Coming zurück. Und Liam ist auf gar keinen Fall bereit sich oder Jason zu verstecken. Zwar versucht er Jason Zeit zu geben, fühlt sich von manchen Bemerkungen verletzt und zurückgewiesen.
Mit 161 Seiten ist diese Geschichte gar nicht mal so kurz geraten, doch sie liest sich wie im Fluge. Der Erotikanteil ist ziemlich hoch, stört jedoch nicht wirklich. Wohl auch, weil sehr stark auf die Emotionen der Protagonisten eingegangen wird. Zwischen Liam und Jason funkt es schnell und ihre Beziehung vertieft sich rasch. Sie sind beide erwachsen und können diese Gefühle – vor allem Jason – auch zulassen. Allerdings hat Jason eben Probleme plötzlich gay oder auch gay-for-you zu sein. Und diese Zweifel und Sorgen vergiften auch seine aufkeimende Beziehung zu Liam, der einfach offen dazu steht was er ist.
Die Geschichte – die es auch bei Kindle Unlimited zu holen gibt – hat mir wirklich gut gefallen. Ich hatte Mitgefühl für Liam, der sich durch Jasons Verhalten immer wieder zurückgesetzt fühlte, aber auch durchaus Verständnis für Jason. Es ist sicher sehr schwer sich als Erwachsener, der seine Sturm-und-Drang-Jahre längst hinter sich, sich mit seiner neuentdeckten Sexualität auseinander zu setzen. Und auch nicht zu wissen wo er steht und wie er diese Sache der Familie verkaufen soll.