Ben ist der neue Mitbewohner in der altbekannten WG in Plymouth und er entschließt sich zu einem Neujahrsvorsatz: sich mehr ins gesellschaftliche Leben zu begeben. Leichter gesagt als getan, denn Ben ist ein sehr scheuer und auch besonderer Mensch. Ben war nicht immer Ben und hat die Verwandlung zu einem Mann hinter sich gebracht. Vor einer völligen Umoperation schreckt er jedoch zurück und sieht dies auch nicht als nötig an.
Allerdings ist es ihm so auch kaum möglich anderen Männern näherzukommen und Ben fürchtet Zurückweisung oder sogar Hass. Da gibt es aber Sid, der ihm ganz offene Avancen macht und ziemlich hartnäckig bleibt, als Ben freundlich ablehnt. Sid ist zurück in Plymouth und Single. Durch seinen Ex – Jude – lernt er nun den interessanten Ben kennen, der ihn jedoch sehr schnell in die Schranken weist. Das macht ihn aber nur noch interessanter.
Auch Ben hat Interesse an Sid, gleichzeitig aber weiter Sorge. Denn angezogen geht Ben locker als Mann durch, doch bei einer Beziehung fallen auch irgendwann die Hüllen und werden auch seine Narben sichtbar. Und er ist in der WG nicht geoutet. Niemand weiß von seiner Vergangenheit als Frau und das macht alles nur noch schwieriger für Ben.
Sid und Ben kennt man schon aus dem letzten Teil und wurden dem Leser dort vorgestellt bzw. schmackhaft gemacht. Ben ist ein sehr liebenswerter Charakter, der mutig seinen Weg geht und nun eben noch den letzten Schritt versucht. Sid wirkte im letzten Teil ein bisschen wie ein Halodri, aber auch sehr sympathisch. Das verstärkt sich in dieser Geschichte noch, denn Sid ist kein Angsthase und auch kein Weichei. Irgendwann erfährt er natürlich von Ben’s Geheimnis und er reagiert überraschend cool und gelassen. Fast schon methodisch geht er dann an die Sache heran und informiert sich um Ben und sich nicht in Verlegenheit zu bringen.
Dieser Aspekt der Geschichte gefiel mir total gut und auch wie am Ende die Mitbewohner von Ben mit seinen Enthüllungen umgehen. Ben, wie auch Sid sind gut beschrieben und man erfährt auch wie es mit den Paaren der letzten Teile weitergegangen ist. Vor allem Shawn bringt den Leser zu schmunzeln, da er noch immer eifersüchtig auf die Vergangenheit von Sid und Jude ist.
Jay Northcote hat ein wirklich sehr einfühlsames, berührendes und auch bezauberndes Buch geschrieben, das mich persönlich in eine sehr neue und unbekannte Welt geführt hat.