Denny und Tucker sind Veteranen, die sich nach dem Krieg gefunden haben und Freunde geworden sind. Beide sind sie ‚beschädigt‘ aus dem Krieg gekommen und leiden an PTSD. Denny hat im Krieg seine Frau verloren und auch noch seinen Unterschenkel. Seither existiert er nur noch. Seine Frau ist noch immer präsent und Träume, wie auch Depressionen quälen ihn ständig. Tucker hingegen ist seit einem Vorfall im Krieg taub und hat in den Jahren die Zeichensprache erlernt. Allerdings ist es ihm auch möglich von den Lippen zu lesen, was das Zusammenleben mit seinen Mitmenschen durchaus erleichtert.
Seit einigen Jahren leben Denny und Tucker in einer Wohngemeinschaft zusammen. Tucker scheint stabiler zu sein und geht auch weg. Denny hingegen hat nur Kontakt zu Tucker, zu seiner Schwester und deren Mann und seinen Arbeitskollegen. Doch die Depressionen nehmen weiter zu und Denny kann sein Leben nicht mehr ertragen. Nur eines scheint ihm Erlösung zu bringen.
Denny’s Selbstmordversuch ist ein tiefer Einschnitt im Leben von Tucker, der ein Unglück gerade noch verhindern kann. Zwar will Denny keinen Hilfe, bekommt sie aber trotzdem und er lernt jemand kennen, der mit den gleichen Probleme kämpft und sich trotzdem dem Leben stellt. Etwas, das Dennis Mut macht. Und da ist da noch Tucker, der ihm sehr nahe ist und an dem ihm etwas liegt. Jemand, der ihn genau kennt und immer für ihn da ist. Aber wie nahe können sich zwei Männer kommen, die eigentlich heterosexuell sind?
Nun, sie können sich sehr nahe kommen. Und das tun sie auch. Erst sind es harmlose Berührungen, dann ein unerwarteter Kuss. Die Liebesgeschichte zwischen Dennis und Tucker verläuft sehr langsam und behutsam. Nur zaghaft lassen sie sich auf dieses Experiment ein und ich finde, die Autorin hat das wirklich sehr gut hinbekommen. Doch nicht alles läuft prima und einfach. Immer wieder kommt es zu Rückschlägen, Unfällen und Zwischenfällen. Ihre Beziehung ist noch fragil und vor allem Tuckers Ängste bezüglich eines Outings machen Dennis zu schaffen.
Dieser Aspekt nimmt gegen Ende des Buches viel Platz ein und es ist nicht immer einfach das zu lesen. Tucker will seine Familie durch ein Outing nicht verlieren und will sich auch nicht von Dennis trennen. Der gerät durch diese Möglichkeit wieder in eine Abwärtsspirael. Man merkt, in diesem Buch gibt es viel Drama. Sehr viel Drama. Aber auch viele witzige und herzerwärmende Szenen. Mich haben vor allem die Szenen mit Tuckers Familie berührt und wie die Autorin mit der Demenzerkrankung der Mutter umgegangen ist.
Auch die Erotik kommt nicht zu knapp und es gibt auch Romantik. Allerdings sind das zwei harte Kerl, die über einen ziemlichen Dickschädel verfügen und es ihrer Umwelt nicht immer leicht machen. Das Buch ist wohl eine Neuauflage und war vorher als Trilogie konzipiert. Und da liegt auch das Problem. Manchmal zieht sich die Geschichte. Da hätte ein Lektorat und eine Überarbeitung nicht geschadet. Dennoch hat mir das Buch gut gefallen.