Als sein Kumpel Bomer ihm eine Stelle in Kanada vermittelt, ahnt Severin Sikes noch nicht in welchem Chaos er sich sehr schnell wieder finden wird. Der Vorarbeiter ist ein Säufer, der Chef nicht da und niemand weiss was zu tun ist. Und vom Architekten hat man schon ewig nichts gehört und gesehen. Also übernimmt Severin die Angelegenheit und versucht zu retten was zu retten ist. Sein Chef und der Besitzer der künftigen Hotelanlage – Jack – hingegen ist ihm ein Dorn im Auge und Severin hat keine besondere Meinung von dem Kerl, der sich einfach nicht blicken lässt.
Dabei ist Jack gar kein so unzuverlässiger Kerl. Ihm wächst nur eben gerade viel über den Kopf und da spielt auch seine private Situation mit hinein. Doch dann ist Jack da und er erkennt in Severin einen kompetenten und anpackenden Mann. Leider sind sie wie Hund und Katz. Scheinen nicht kompatibel. Bis auf eine Angelegenheit, doch dies sollten sie eigentlich aussen vor lassen. Eigentlich!
Es kommt wie es kommt. Die Abneigung wandelt sich schnell in Zuneigung, wobei Severin sich auch da immer wieder von seiner distanzierten und argwöhnischen Seite zeigt. Jack hingegen ist sehr fürsorglich, verständnisvoll und geduldig. Doch ihn plagen weiter Sorgen wie es mit der Hotelanlage weitergehen wird, denn Jack plagen finanzielle Probleme, die jedoch nicht von ihm selbst ausgelöst wurden.
Der Frühling bringt Severin nach Kanada und schnell findet er in der Fremde Anschluss. Außerdem leben ja noch Freund Evan ‘Bomer’ und dessen Gefährte Cedric in der Nähe. Doch mit Nähe hat Severin generell ein Problem. Seine Familie existiert nicht mehr und die Angst vor einem weiteren Verlust haben ihn zu einem sehr distanzierten und kühlen Mann gemacht. Er ist effektiv und energisch, doch mit Gefühlen kann und will er sich nicht auseinandersetzen. Alles was über eine lockere Freundschaft hinausgeht, ist auch schon zuviel.
Jack hingegen versucht hinter Severins Fassade zu blicken und merkt schnell, dass dieser Mann viele Geheimnisse hat. Doch Jack ist geduldig. Auch er hat noch einige Überraschungen für Severin parat, mit denen dieser nur schwer umgehen kann. Leider ist Severin oft sehr kurzsichtig und reagiert völlig unangemessen und übertrieben, wenn etwas nicht genau nach Plan läuft. Durch seinen Argwohn und seine generell negative Einstellung verbaut er sich selbst oft den Weg.
Wie in vielen Büchern von Matty Grace, bekommt Adrian Quinlan wieder seinen Auftritt und alle Protagonisten dürfen sich mit seinem Einfluss und seinen gut gemeinten Ratschlägen herumschlagen. Ausserdem erleben wir einen nervösen Bomer, der sich mit seinem Cedric verlobt hat und damit Severin ziemlich schockt. Ein rundum gelungenes Buch, das mich sehr unterhalten hat. Wieder einmal gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung von mir!