Hamish Fletcher, Captain des 93rd Highlander Regiments, wird kurz vor Weihnachten im Krimkrieg verwundet und in ein Lazarett in Scutari überstellt. Dort trifft er überraschend auf Dr. Phineus Harper, der einst ein enger Kindheitsfreund und für eine Nacht mehr, war. Inzwischen sind mehr als 10 Jahre vergangen, in denen sie sich nicht mehr gesehen haben. Doch aus den Gedanken und wohl auch aus ihren Gefühlen konnten sie den jeweils anderen nicht verbannen.
Nichtausgelebte und nicht ausgesprochene Gefühle flammen zwischen den beiden Männern wieder auf. Jedoch hat Finn inzwischen eine Frau kennengelernt, von der er sich sehr angezogen fühlt. Es ist die Witwe Edith Lambeth, die eben falls im Lazarett von Scutari arbeitet. Edith hingegen fühlt sich zu beiden Männern hingezogen und merkt sehr rasch, dass zwischen Finn und Hamish etwas vor sich geht. Doch als sie ihrem Geheimnis und ihren Gefühlen auf die Spur kommt, ist sie nicht abgestoßen von dieser unerhörten und unerlaubten Verbindung.
Stattdessen wird sie aktiv und versucht zusammenzubringen, das sich nach einander sehnt. Und ehe sie sich versieht, ist sie ein Teil dieser komplexen Beziehung, die in diesen unsicheren und gefährlichen Zeiten auf wackeligen Beinen steht.
Mit ihrer neuen Serie greift die Autorin Samantha Kane wieder das Menage-Thema mit Gay-Anteil auf. Die Geschichte um Hamish, Finn und Edith ist leider etwas kurz geraten und kann eher als Häppchen bzw. Einführung in die neue Serie angesehen werden. Diese wird sich um die vier Fletcher-Brüder drehen, die alle im 93iger Highlander-Regiment dienen und im Krimkrieg ihr Leben riskieren.
Obwohl die Geschichte kurz und knackig ist, hat sie doch alles was sie braucht. Die Protagonisten sind gut gezeichnet und beschrieben. Hier gibt es jedoch keine geknickten und traumatisierten Helden, auch wenn jeder Protagonist seine Lebenserfahrungen und Enttäuschungen mit im Gepäck hat. Hamish, Finn und Edith sind sympathisch, liebenswert und es ist bedauerlich, dass ihre Geschichte nicht noch ein paar Seiten mehr bekommen hat.
Und doch reicht es aus die Intensität der Gefühle zu beschreiben. Genauso wird auch hier dem Leser wieder das Grauen des Krieges, die Sinnlosigkeit dieser Gewalt und die ständige Gefahr den nächsten Tag nicht zu überleben, vor Augen geführt. Die Geschichte hat zwar ihr Happy End, geht jedoch auch irgendwie offen aus. Und vielleicht hat die Autorin es sich auch offen gelassen, diese Geschichte ein anderes Mal weiterzuspinnen.