Während Joel Martinez ziemlich pragmatisch und praktisch denkt und handelt, ist sein Mitbewohner Ian Cooper das absolute Gegenteil. Dass das junge Computergenie überhaupt so alt geworden ist und überlebt hat, scheint an ein Wunder zu grenzen. Kaum zieht Joel bei Ian ein, übernimmt er irgendwie die Verantwortung für den liebenswerten, aber total verpeilten Nerd. Und irgendwie fühlt Joel sich auch für Ian verantwortlich.
Ian hingegen ist einfach schusselig. Er ist ja nicht absichtlich so naiv und verträumt. Er ist wie er eben ist und er ist ein richtiges Mathematikgenie, das leider vom Leben keine Ahnung hat. So sorgt Noel sich sehr als er Ian für ein paar Tage alleine lässt um mit seiner Familie Thanksgiving zu feiern. Doch leider gibt es schlechte Nachrichten, die Ian völlig aus der Bahn werfen. Seine alte Katze muss eingeschläfert werden und als Ian davon erfährt, kommt er natürlich sofort nach ‘Hause’.
Durch lange, intensive Gespräche mit seiner Schwester kann Joel sich inzwischen auch eingestehen, dass er für Ian mehr als nur freundschaftliche Gefühle hat. Doch durch seinen herrschsüchtigen und homophoben Vater geprägt, ist Joel noch immer geprägt und sehr unsicher im Bezug auf seine Neigungen.
Pünktlich zur Weihnachtszeit gibt es Zucker satt! Und das meine ich ernst. So eine zuckerige und nerdige Liebesgeschichte habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Amy Lane lässt wirklich kaum ein Klischee aus. Doch Ian, wie auch Joel sind unglaublich sympathisch und jeder auf seine Art irgendwie nerdig und neben der Kappe.
Ob mir diese Geschichte auch im Sommer gefallen hätte … ich weiss es nicht. Aber passend zur Jahreszeit und Vorweihnachtszeit darf alles ein bisschen kitschiger sein. Dass es dann mit Ian und Joel so ‘flott’ zur Sache geht, stört den Lesefluss nicht. Schliesslich leben sie ja schon einige Monate zusammen und kennen sich. Und der durch die Gespräche zwischen Joel und seiner Schwester erfährt der Leser auch sehr viel von den bisherigen Ereignissen und dem verhaltensoriginellem Ian, der trotz seiner Lebensfreude und Liebenswürdigkeit kein so leichtes Schicksal hatte.
Kurz gesagt … kitschiger und romantischer geht es nicht!