Detective Chuck Davidson und Wissenschafter Herbert Pommerset könnten nicht unterschiedlicher sein. Chuck ist bodenständig, hat eine liebende Großfamilie um sich und ist mit seinem Leben eigentlich zufrieden. Mit seinem Single-Status hadert er gelegentlich, aber sein Job ist auch nicht besonders familienfreundlich. Herb hingegen ist Einzelkind und lebt nur für seinen Job. Im Gegensatz zu Chuck ist er völlig unschuldig und will endlich ‚leben‘. Doch seine Mitmenschen haben so ihre Probleme mit Herb, denn Herbert lebt meistens in einer anderen Welt. Zwischen Gehirn und Mund scheint es keinen Filter zu geben und Herbert redet sich oft um Kopf und Verstand.
Chuck findet es erst irritierend, doch dann auch irgendwie charmant. Und ziemlich schnell fühlt er sich zu dem experimentierfreudigen und sexuell sehr unbedarft, aber neugierigen Herb hingezogen. Chucks jüngere Schwester Jessie ist Herberts Mitarbeiterin und schwingt sich zur Kupplerin auf, da auch Herbert durchaus Interesse an dem etwas älteren Cop zeigt.
Die Geschichte liest sich so beschwingt, locker und amüsant, dass man viel zu schnell zum Ende kommt. Chuck ist total pragmatisch, geduldig und ruhig. Er bringt die nötige Ruhe und Gelassenheit in die Geschichte, denn Herb redet nicht nur seine Umwelt, sondern auch den Leser irgendwann schwindelig und wirr. Aber Herb ist einfach süss und irgendwie naiv. Das merkt natürlich auch Chuck rasch, findet das aber eher süss und nicht abstoßend. Denn Zweiteres hat Herb in seinem Leben sehr oft erfahren müssen.
Herb ist eben anders. Er ist total intelligent, unbedarft und ein wirklich guter Mensch. Aber eben auch naiv und bringt sich damit auch ungewollt in unmögliche Situationen. Doch ihre Wege kreuzen sich nicht nur privat, sondern auch an Herbs Arbeitsplatz. Einer seiner Kollegen wurde ermordet und ausgerechnet Chuck und sein Kollege Alexei sollen den Fall klären. Sehr schnell wird aus einem Mord eine haarsträubende Spionagegeschichte, die Herb und Jessie in große Gefahr bringt.
Mir gefielen die Protagonisten wirklich gut und ihre persönliche Geschichte ist absolut Zucker. Ein perfekter Plot um abzuschalten und sich berieseln zu lassen. Der Crime-Plot hingegen war ein wenig mühsam und an den Haaren herbeigezogen. Das lag aber an dem wissenschaftlichen Aspekt und an den etwas seltsamen Verwicklungen um die Ermittlung an sich. Dennoch hat sich das Buch sehr angenehm gelesen und mich durchaus amüsiert.