Der Tod seines Vaters zwingt Geoff sein Leben in Chicago hinter sich zu lassen und auf die elterliche Farm zurückzukehren. Dort muss er sich im Farmalltag zurechtfinden, den Tod seines Vaters verarbeiten und auch noch Len – den Lebenspartner seines Vaters – zu trösten. Geoff, der selbst schwul ist, sieht in Len einen zweiten Vater und kennt es auch gar nicht anders als mit zwei Väter aufzuwachsen. Während seine Tante Mari mit dieser Situation immer gut zurechtgekommen ist, machen die zwei anderen Schwestern seines Vaters immer wieder Schwierigkeiten.
Da taucht plötzlich ein junger Mann auf der Farm auf. Eli, ein junger Amish der ein Jahr fern seiner Gemeinschaft lebt. Er ist auf der Suche nach Perspektiven und soll sich in diesem Jahr klar werden, was er will und ob ein Leben fern der Amish-Gemeinschaft für ihn in Frage kommt. Geoff fühlt sich sehr schnell von Eli, der sehr zurückhaltend und bescheiden ist, angezogen. Doch da er Eli als Farmarbeiter eingestellt hat und Geoff die Ansichten der tiefreligiösen Amish kennt, erlaubt er sich nicht auf Eli zuzugehen. Doch es ist Eli der beginnt Geoff zu umwerben.
Wer er ein realistisches Bild der amerikanischen Gesellschaft bzw. der Amish erwartet, sollte von diesem Buch Abstand nehmen. Andrew Grey hat eine sehr romantische, wenig realistische Geschichte über die Liebe geschrieben. Geoff und Eli sind extrem sympathische Protagonisten. Und auch wenn die Geschichte etwas Zeit braucht um in Schwung zu kommen, zieht sie einen dann sehr schnell in ihren Bann.
Während Geoff immer zu seiner Sexualität gestanden hat, ist sie für Eli neu. Er weiss zwar, dass er etwas anderes fühlt und will, als man von ihm erwartet, aber er kennt den Begriff dafür nicht. Geoff ist geduldig und sehr einfühlsam und er verliebt sich Hals über Kopf in Eli, der seine Gefühle erwidert. Doch trotz ihrer Freundschaft und der ganzen Gefühle zwischen ihnen, können sie sich nicht ganz auf diese Sache einlassen. Denn Eli muss irgendwann eine Entscheidung treffen. Bleibt er bei den ‘Englischen’, wie die Leute ausserhalb der Amish genannt werden, oder geht er zurück und fügt sich in eine Gesellschaft, die Menschen wie Geoff und Eli nicht dulden!
Wie schon erwähnt ist es eine sehr romantische Geschichte und Eli lässt sich sehr schnell auf Geoff ein. Das mag in der Realität vermutlich nicht so sein, andererseits ist Eli jung. Und trotz seiner extrem strengen Erziehung, ist er neugierig. Neugierig auf das Leben ausserhalb der Amish und neugierig seine Sexualität und seine Gefühle zu erleben.
Trotz der leichten Längen zu Beginn, habe ich von Eli und Geoff sehr gut unterhalten gefühlt. Ausserdem punktet die Geschichte mit vielen sympathischen Nebenprotagonisten. Es ist eine Geschichte, wo man den Alltag getrost hinter sich lassen kann. Man taucht in eine andere Welt ab und lacht, leidet und schmunzelt mit und über die Helden Eli und Geoff.