Lady Vanessa Carlton-Smythe ist eine perfekte Tochter und eine perfekte Lady. Ihre Familie – vor allem ihr Vater – erwartet von ihr, dass sie eine großartige Partie macht und einen einflussreichen und reichen Mann heiratet. Leider ist der Duke of Ashland abgesprungen, weil er schon anderweitig verbandelt war. Also geht die Suche weiter, deren Vanessa längst überdrüssig ist. Natürlich möchte sie heiraten und einen guten Mann finden, doch der Druck ihres Vaters lastet schwer auf ihren Schultern.
Dennoch gibt sie sich kühl und fast schon arrogant, als sie zu den Weihnachtstagen – die sie in der Obhut ihrer Tante verbringt – Oliver und Nick kennenlernt. Beide Männer sind Veteranen der Napoleonischen Kriege und seit vielen Jahren eng befreundet. Eng genug um sich schon mal eine Frau zu teilen. Ihnen fällt die Eisprinzessin sofort ins Auge und schaffen es ihr vorgestellt zu werden. Obwohl Vanessa erst kein wirkliches Interesse an Nick und Oliver hat, lässt sie sich auf sie ein und ihre Bekanntschaft vertieft sich.
Während man Vanessa eben bereits in einem vorangegangenen Teil kennengelernt hat, sind die Protagonisten Oliver und Nick neu. Vanessas Verhalten und Image wird gut beschrieben und man nimmt ihr die zurückhaltende Lady sofort ab. Dem Leser wird auch sehr schnell klar unter welchem Druck sie steht und wieso sie so unterkühlt agiert und reagiert. Die männlichen Protagonisten dieser Menage blieben für mich leider etwas blass.
Obwohl sich Nick und Oliver schon so lange kennen und so eng befreundet sind, scheinen sie sich nicht besonders gut zu kennen. Zumindest was die Gefühle und Bedürfnisse betrifft. Zwar war auch in den anderen Büchern oft erst der weibliche Teil der Menage der Auslöser für homoerotische Interaktion, doch hier wirkte die Geschichte zu gewollt. Nick und Oliver bleiben mir während des ganzen Buches auch irgendwie fremd und scheinen auch gar nicht so recht in diese Reihe zu passen.
Auch Vanessas Bereitwilligkeit sich so schnell diesen ihr im Grunde fremden Männern hinzugeben, wirkt ein wenig befremdlich. Schliesslich haben wir es hier mit einer behüteten Tochter zu tun, die auf ein bestimmtes Ziel getrimmt wird und keinerlei Erfahrungen mit Männern hat. In den anderen Geschichten war diese Annäherung einfach schlüssiger erklärt und erzählt.
Dennoch hat Samantha Kane wieder eine gefällige Geschichte geschrieben. Flüssig und ohne Längen zu lesen; und auch die Intimitäten sind sehr sexy und gewohnt schön beschrieben. Dennoch ist dies einer der schwächeren Teile, der eigentlich sehr konstant guten Reihe.